Bei Kindern mit Diabetes Typ 1 steigt je nach körperlicher Aktivität das Risiko auf nächtliche Unterzuckerungen. Patienten sollten jedoch nicht ihr Bewegungsverhalten ändern, sondern die medikamentöse Behandlung anpassen.
Wie oft und wie lange bei Kindern mit Diabetes Typ 1 nachts Unterzuckerungen (Hypoglykämien) auftreten, hat Dr. Sara Bachmann von der Universitäts-Kinderklinik Basel in der Schweiz und ihr Team untersucht. Dabei interessierte sie das Auftreten der Unterzuckerungen in Abhängigkeit vom Bewegungsverhalten der Kinder am Vortag. Die Wissenschaftler dokumentierten deswegen neben den Glukosemessungen auch die körperliche Aktivität mit einem Bewegungssensor.
Bewegungsverhalten verändert nächtlichen Blutzuckerwert
Mehr als sechs Monate beobachteten die Forscher rund 50 Kinder im Alter von 2 bis 17 Jahren mit Diabetes Typ 1. In rund 33 Prozent der Nächte traten insgesamt 128 Episoden von nächtlichen Unterzuckerungen auf. Die Dauer schwankte zwischen wenigen Minuten und mehreren Stunden. Waren die Kinder am Tag zuvor eine Stunde leicht bis stark körperlich aktiv, erhöhte sich das nächtliche Unterzuckerungsrisiko um 58 Prozent. Bei einer Stunde starker Aktivität hingegen um 82 Prozent.
Medikamente an Bewegungsverhalten anpassen
Trotz der nächtlichen Unterzuckerungen sollten sich Kinder mit Diabetes Typ 1 weiterhin bewegen und Sport treiben, raten die Studienautoren. Sinkt der Blutzuckerwert vor dem zu-Bett-Gehen unter 6 mmol/l, nehmen die jungen Patienten am besten zusätzliche Kohlenhydrate zu sich und passen die Insulindosierung an. Vor allem bei starker körperlicher Aktivität am Vortag sei es ratsam, den Blutzuckerwert nachts zu kontrollieren. Die Maßnahmen sollten Kinder und Eltern in Absprache mit dem behandelnden Kinderarzt durchführen.
Englischsprachige Studie in der Endokrinology Advisor/HealthDay