Da waren die Augen wohl größer als der Magen – so lautet ein altbekanntes Sprichwort. Eine Studie US-amerikanischer Forscher bestätigt, dass unsere Augen uns beim Essen manchmal einen Streich spielen. Die Studie ergab: Kinder verlangen mehr Nachschub, wenn sie von großen Tellern essen. Denn auf großen Tellern wirken die Portionen kleiner.
Kinder schöpfen Fassungsvermögen gerne aus
In der ersten Untersuchung erhielten 69 Vorschulkinder große und kleine Müsli-Schüsseln. Die kleinen Gefäße fassten etwa 225 Gramm, die großen gut 450 Gramm. Die Kinder erhielten portionsweise Müsli und Milch, bis sie sagten, dass es genug sei. Die Studie zeigte, dass Kinder mit den größeren Gefäßen 87 Prozent mehr Milch und Müsli verlangten, unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht und ihrem Body-Mass-Index.
In einem weiteren Versuch gaben 18 Grundschüler mit großen oder kleinen Schüsseln an, wie viel sie jeweils von der Milch und den Müslisorten wollten. Auch hier verlangten die Kinder mit den größeren Schüsseln 69 Prozent mehr Essen als Kinder mit kleineren Schüsseln. Dieses Mal überprüften die Forscher zudem mithilfe einer Waage, wie viel die Kinder tatsächlich gegessen hatten. Demnach verzehrten die Kinder mit den größeren Gefäßen im Vergleich zu denjenigen mit kleinen Gefäßen mehr als das Doppelte.
Kleine Teller als Diättrick
Die Forscher vermuten, dass eine optische Täuschung zugrunde liegt. Auf einem kleinen Teller wirkt eine Portion von 200 Gramm womöglich groß, während die gleiche Portion auf einem großen Teller klein wirkt. Vor allem Kinder laden ihre Teller am liebsten voll. „Die schnellste Art, wie Eltern ihren Kindern dazu verhelfen, weniger zu essen, ist möglicherweise die Wahl eines kleineren Tellers“, erklärt Professor Brian Wansink. Dieser Trick könnte vor allem bei der Gewichtsabnahme hilfreich sein, vermuten die Forscher.