Kinder, die eine Sehhilfe benötigen, müssen beim Schulsport eine schulsporttaugliche Brille oder Kontaktlinsen verwenden. Es sei denn, ein Augenarzt entbindet sie davon. Das fordert der Expertenkreis „Sehen im Sport“ der Arbeitsgemeinschaft Sicherheit im Sport (ASiS).
Kein Durchblick beim Sport
Das Ergebnis der ASiS-Schulsportstudie, an der mehr als 1200 Schulkinder teilnahmen, ist eindeutig: Demnach tragen 20 Prozent aller Schüler im Alltag eine Sehhilfe, doch jeder zweite von ihnen verwendet keine Sehhilfe beim Schulsport. Dr. Dieter Schnell vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) stellt klar: „Gutes Sehen ist wesentlich für die sichere, erfolgreiche und freudvolle Teilnahme am Sportunterricht.“
Sporttauglichkeit definieren
Tragen Kinder beim Sport eine Brille, verwenden die meisten Kinder ihre Alltagsbrille. Doch diese birgt Risiken. Beispielsweise können scharfe Kanten die Kinder verletzen. Bislang fehlen einheitliche Richtlinien, was eine Brille sporttauglich macht. Die Experten der ASiS plädieren deshalb für eine bundesweit einheitliche Richtlinie und Vorgaben, an denen sich die Hersteller von Kinderbrillen orientieren sollen.
Der ASiS-Anforderungskatalog sieht unter anderem stabile, bruchsichere Gläser und Fassungen vor. Es darf keine scharfen Kanten geben. Die Fassung muss fest am Kopf sitzen, sodass die Brille nicht davonfliegt, wenn etwa ein Ball das Gesicht des Kindes trifft. Dr. Thomas Katlun, ebenfalls in der Arbeitsgruppe ASiS tätig, ergänzt: „Sportarten mit hohem Augenverletzungsrisiko erfordern über die Korrektur hinaus einen Augenschutz.“ Eine sporttaugliche Brille muss dem gerecht werden.