Am 24. März ist Welttuberkulosetag. In Deutschland ist die chronisch verlaufende Infektionskrankheit nach wie vor ein großes Problem. Seit vier Jahren in Folge ist die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen nicht zurückgegangen. Vor allem Großstadtmenschen sind von der Krankheit b etroffen. Darauf weist das Robert Koch-Institut (RKI) hin.
Stagnierende Zahlen
Bei Tuberkulose handelt es sich um eine chronisch verlaufende Infektionskrankheit. Die Krankheitserreger sind Bakterien, die sich über Tröpfcheninfektion ausbreiten. In erster Linie betrifft die Tuberkulose die Lunge, kann aber über die Blutbahn auch in andere Organe gelangen. Vor allem bei immunschwachen Menschen verläuft die Krankheit tödlich.
Im Jahr 2012 verzeichnete das Robert Koch-Institut insgesamt 4.220 Tuberkulose-Erkrankungen. 2011 waren es 4.317 Erkrankungen, was bedeutet, dass die Fallzahlen kaum sinken. Ebenfalls bei den Kindern stagniert die Zahl der Erkrankungen. 2012 waren es, genau wie im Jahr zuvor, 178 Fälle. Aufgrund der besonderen Empfänglichkeit und der Gefahr der schweren Verläufe, bedarf diese Gruppe weiterhin große Aufmerksamkeit.
Resistente Stämme auf dem Vormarsch
Der Anteil multiresistenter Stämmen lag 2012 bei 2,3 Prozent – so hoch wie seit 2006 nicht mehr. Bei einer Multiresistenz reagiert der Patient auf die zwei wichtigsten Medikamente Isoniazid und Rifampicin nicht mehr.
In Ballungszentren und Großstädten liegt die Zahl der gemeldeten Fälle mit 5,2 pro 100.000 Einwohner besonders hoch. Experten des RKI fordern die die Gesundheitsämter zu verstärkter sozialer, administrativer und sprachvermittelnder Unterstützung auf. Nur so kann die medizinische Versorgung von Tuberkulose-Patienten gewährleistet sein.