An Tetanus erkranken in Deutschland jährlich bis zu 15 Menschen. Vielleicht ist die Infektionskrankheit – im Vergleich beispielsweise zur Grippe – deshalb so wenig im Bewusstsein vieler Menschen. Doch ohne Impfschutz kann eine Infektion lebensbedrohlich werden.
Die Infektionserkrankung Tetanus wird durch die Bakterienart Clostridium tetani ausgelöst. Die resistenten Sporen des Bakteriums befinden sich im Straßendreck, Erdboden und auf dessen Oberfläche oder in Darmausscheidungen einiger Wiederkäuer. „Eine Infektion erfolgt durch das Eindringen von Bakterien-Sporen durch Wunden in den Körper, wenn gleichzeitig kein Impfschutz vorliegt“, erklärt Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN) mit Sitz in Krefeld. „Die Gefahr, an Tetanus zu erkranken, besteht bereits bei Bagatellverletzungen wie sie beispielsweise bei der Gartenarbeit entstehen können.“
Muskelkrämpfe als Symptom
Die charakteristischen Symptome von Tetanus sind Muskelkrämpfe, die von Schmerzen und Steifigkeit begleitet werden. „Die Krämpfe beginnen oft im Kopfbereich beispielsweise mit einer Kieferklemme und einer verzerrten Kaumuskulatur sowie Schluckstörungen und können in andere Körperpartien absteigen“, beschreibt Dr. Bergmann die Anzeichen. „Auch ein lokaler Tetanus ist möglich, der auf die Extremität beschränkt ist, auf der sich die kontaminierte Wunde befindet.“ Bei ungeimpften Patienten können die von den Bakterien abgesonderten Toxine die muskelsteuernden Nervenzellen oder das Herz schädigen, informiert Bergmann.
Impfung kontrollieren
Die Behandlung von Tetanus besteht in der Regel aus der Versorgung der Wunde, der Neutralisierung des zirkulierenden Toxins und einer Impfung. Außerdem werden die Symptome behandelt. Erwachsene, Jugendliche, Kinder und Säuglinge sollten sich deshalb vorbeugend gegen die Infektionskrankheit impfen lassen. Alle 10 Jahre sollten Erwachsene ihren Impfschutz auffrischen lassen. Ein überstandener Tetanus schützt nicht vor einer neuen Infektion, weshalb Tetanuspatienten ihren Impfschutz bei ihrem Arzt kontrollieren und gegebenenfalls auffrischen lassen sollten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Quelle: BVDN, Leitlline Tetanus – Deutsche Gesellschaft für Neurologie