Starke Drehschwindel-Attacken ohne erklärliche Ursache können auf eine Migräne hinweisen. Mediziner sprechen dann von einer vestibulären Migräne. Wie Schwindelmigräne ausgelöst und behandelt wird.

Die vestibuläre Migräne, auch Schwindelmigräne genannt, ist eine Sonderform der Migräne. „Im Rahmen der vestibulären Migräne kommt es zu spontanem Schwank- oder Drehschwindel der auch lageabhängig auftreten kann. Der Schwindel kann ohne ersichtlichen Anlass plötzlich auftreten und in bestimmten Abständen immer wiederkehren“, berichtet Dr. Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) mit Sitz in Krefeld. „Die Dauer der Schwindelattacken ist sehr variabel und beträgt in typischen Fällen Minuten bis Stunden.“ Der Schwindel kann im Vorfeld des Kopfschmerzes bei Migräne auftreten, parallel zum Schmerz oder danach. Bei einigen Betroffenen kommen Schwindel und Kopfschmerzen nie zusammen vor. Es ist in jedem Fall wichtig, wiederkehrenden Schwindel oder Kopfschmerzen von einem Neurologen abklären zu lassen, damit durch eine korrekte Diagnose eine angemessene Therapie eingeleitet werden kann.

Auslöser der Schwindel-Migräne

Die vestibuläre Migräne hat die gleichen Auslöser wie die klassische Migräne, zum Beispiel Schlafmangel, Stress, Ernährung, Hormonschwankungen oder ein Wetterumschwung. „Man geht heute davon aus, dass eine Migräneattacke mit einer Überaktivität von Nervenzellen im Hirnstamm beginnt und es zu einer vorrübergehenden Fehlfunktion schmerzregulierender Systeme kommt.

Betroffene reagieren dadurch überempfindlicher gegenüber Reizen“, ergänzt der niedergelassene Neurologe. Viele Betroffene haben vor Auftreten der Schwindelbeschwerden schon einmal unter Migräne gelitten. Diese zeigt sich dann, oft nach einer beschwerdefreien Zeit, mit Schwindelattacken in veränderter Form wieder. Häufig gibt es auch eine positive Familienanamnese, d.h. dass auch andere enge Verwandte an Migräne leiden.

Akute Behandlung und Vorbeugung möglich

Die vestibuläre Migräne wird genau wie jede andere Migräne behandelt. Gegen den Schwindel selber gibt es bisher kein spezifisches Medikament. Falls mehr als drei Attacken im Monat auftreten oder die Attacken jeweils sehr lange dauern, sollte rechtzeitig eine medikamentöse Prophylaxe mit dem behandelnden Neurologen besprochen werden. Auch regelmäßige körperliche Betätigung und Stressabbau können eine Migräne lindern.

Quelle: www.neuologen-im-netz.org