Therapieverfahren gegen Warzen gibt es viele: man rückt ihnen mit Medikamenten oder Messer auf die Pelle, sie werden verätzt, verkocht oder vereist. Vor allem bei Kindern führt häufig schon Abwarten zum Verschwinden.

„Warzen werden durch über 100 Typen des menschlichen Papillomvirus (Humanes Papillomvirus (HPV)) hervorgerufen“, berichtet Professor Dr. Johannes G. Liese, Infektionsspezialist der Universitäts-Kinderklinik Würzburg und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Kindergesundheit. „Sie sind bei direktem Kontakt ansteckend. Bis sich jedoch nach einer Ansteckung die ersten Warzen zeigen, können je nach HPV-Typ mehrere Wochen und sogar bis zu zwei Jahre vergehen“.

Jede zweite Warze verschwindet von selbst

Wenn der Leidensdruck des Warzenträgers nicht allzu hoch ist, rät Infektiologe Professor Johannes Liese zunächst zum Abwarten. Denn Warzen, die von allein verschwinden, hinterlassen keine Narben, im Gegensatz zu den aggressiveren chirurgischen Entfernung. Eine aktuelle Studie von Kinderärzten an der Johns Hopkins Universität in Baltimore hat gezeigt, dass sich bei vielen Kindern die Warzen ohne Behandlung zurückbilden. Die Mehrzahl der in der Studie beobachteten 214 Kinder wurde mit Salizylsäure oder einer Vereisung (Kryotherapie) behandelt, einige Kinder blieben unbehandelt. Das Ergebnis: Bei 39 Prozent der behandelten Kinder waren die Warzen nach einem Jahr komplett abgeheilt, ebenso bei 46 Prozent  der unbehandelten Kinder.

Medikamente gegen Warzen

Führt Abwarten nicht zum Erfolg können Medikamente zum Einsatz kommen. Salicylsäurehaltige Warzenpflaster werden auf das Warzenareal aufgeklebt. Nach drei bis vier Tagen kann der Arzt die aufgeweichten Hornschichten mit einem Hornhauthobel, einem Skalpell oder einer Kürette („scharfer Löffel“) abtragen. Direkt gegen die Warzenviren wirken die antiviralen Substanzen Cignolin und Glutaraldehyd, sowie die nur durch den Arzt anwendbaren Zellgifte Podophyllin und 5-Fluoruracil.

Viele Optionen, mäßige Erfolge

Wenn alles nicht hilft, kann der Arzt hartnäckige Warzen verkochen, vereisen oder mit einem Laser verdampfen. Doch eine 100prozentige Wirksamkeit zeigt keines der Verfahren. Nach einer Metaanalyse der Cochrane Library ist die langfristig wirksamste Therapie das Auftragen von Salicylsäure oder die chirurgische Abtragung der Warzen in Vollnarkose. Für Menschen, die bereits Warzen unter den Fußsohlen haben, gibt es in Apotheken und Sanitätshäusern Schutzsocken und wasserfeste Pflaster. Sie verhindern ein Übertragen des Virus.

Quelle: Stiftung Kindergesundheit