Gibt es einen Grund, sich über hohe Cholesterinwerte zu freuen? Ja, vorausgesetzt, es handelt sich um das „richtige Cholesterin“. Für eine gesunde Balance zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Cholesterin sorgen Ernährung, Lebensstil und Medikamente.

LDL- und HDL-Cholesterin

Cholesterin befindet sich im Blut nur auf der Durchreise. Entsprechend erfasst ein Bluttest die Cholesterintranporter LDL- und HDL-Lipoprotein. LDL-Lipoprotein befördert das Cholesterin zu den Organen. Hier lagert sich der Cholesterinüberschuss an den Gefäßwänden ab. Dies führt zur Arteriosklerose und endet im schlimmsten Fall mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Deshalb gilt LDL-Cholesterin als „schlechtes“ Cholesterin. HDL-Lipoprotein transportiert Cholesterin zum Abbau in die Leber. Dadurch schützt es als „gutes“ Cholesterin vor Arteriosklerose und ihren lebensgefährlichen Folgen.

Die richtige Balance

Bei gesunden Personen ohne Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauferkrankungen sind die beiden Cholesterinwerte in Balance, wenn der LDL-Wert maximal viermal höher ist als der HDL-Wert. Gleichzeitig sollte der LDL-Werte unter 160 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) und der HDL-Wert über 35 mg/dl liegen. Diabetiker neigen zu erhöhten Cholesterinspiegeln. Gleichzeitig haben sie ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb darf ihr LDL-Wert höchstens 100 mg/dl betragen. Nach einem Herzinfarkt sind die Bestimmungen noch strenger.

Wie der Lebensstil das Gleichgewicht beeinflusst

90 Prozent des Cholesterins bildet der Körper selbst. „Trotzdem kann eine kalorien- und fettbewusste sowie ballaststoffreiche Ernährung das LDL-Cholesterin um ca. 8 bis 10 Prozent senken“, betont Dr. med. Jens Kröger, Vorstandmitglied der Deutschen Diabetes-Hilfe. Zu meiden sind fettes Fleisch, Innereien, Meeresfrüchte und Käse. Vorteilhaft wirken ungesättigte Fettsäuren aus Oliven- oder Rapsöl, Nüssen sowie Kaltwasserfischen. Außerdem erhöhen sportliche Aktivität und der Verzicht auf Zigaretten den Anteil an HDL- und senken das LDL-Cholesterin. Reicht eine Änderung des Lebensstils nicht aus, helfen Medikamente aus der Gruppe der Statine. In schweren Fällen verschreibt der Arzt Arzneimittelkombinationen oder PCSK9-Inhibitoren.

Quelle: Deutsche Diabetes-Hilfe