Viele Medikamente gegen Asthma werden inhaliert. Das Anwenden der Geräte ist jedoch kompliziert und die Gefahr groß, dass sich Fehler beim Bedienen einschleichen. Worauf Anwender achten sollten.

„Besonders langjährige Patienten sind davon überzeugt, dass sie ihre Medikamente richtig anwenden“, meint Gabriele Overwiening, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer. „Aber viele Inhalationssysteme sind kompliziert. Die Folge: Sprays oder Pulverinhalatoren werden nicht immer korrekt bedient.“ Zusätzlich führen Rabattverträge dazu, dass Patienten bisweilen andere Präparate erhalten. Werden diese anders bedient, sollten Menschen mit Asthma auch deren Handhabung beherrschen. Apotheker demonstrieren gerne die Bedienung von Inhalationsgeräten.

Zum Inhalieren gibt es zwei Inhalationstypen

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von inhalationsgeräten für Asthma-Medikamente: Dosieraerosole und Pulverinhalatoren. Treibgasbetriebene Dosieraerosole funktionieren wie kleine Spraydosen. Das Aerosol, ein Gemisch aus flüssigen und festen Wirkstoffteilchen und einem Gas, wird vor dem Inhalieren kräftig geschüttelt. Das Mundstück zeigt bei der Inhalation nach unten und wird von den Lippen gut umschlossen. Nach dem Auslösen des Sprühstoßes verteilt sich das Medikament in der Luft und wird anschließend eingeatmet. Anwender sollten das Mundstück regelmäßig reinigen, damit das Ventil nicht verklebt.

Atemtechnik unterscheidet sich je nach Inhalationsgerätetyp

Medikamente, die mithilfe eines Dosieraerosols eingenommen werden, wirken am besten, wenn Patienten langsam tief einatmen. So nehmen sie eine größere Menge des freigesetzten Wirkstoffs auf. Bei Pulverinhalatoren hingegen atmen Personen mit Asthma möglichst tief und schnell ein. Durch den Atemzug zerstreut sich das Pulver auf eine lungengängige Größe und gelangt in die Atemwege. Atmen Betroffene hingegen zu langsam und oberflächlich ein, lagern sich Pulverteilchen im Mund und Rachen ab, was die Wirkung des Medikaments abschwächt. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Heiserkeit oder Pilzerkrankungen in der Mundhöhle entwickeln. Die richtige Anwendung des Pulverinhalators ist vom Gerätetyp abhängig. Ihr Apotheker zeigt Ihnen gerne die richtige Handhabung.

Lange Atempause verbessert Wirkung

Bei Dosieraerosolen und Pulverinhalatoren ist es wichtig, nach dem Inhalieren die Luft für fünf bis zehn Sekunden anzuhalten. Je länger die Atempause dauert, desto besser setzen sich die Teilchen in den Atemwegen ab. Patienten mit Pulverinhalatoren atmen am besten durch die Nase aus. So gelangt keine feuchte Atemluft in das Gerät und verklumpt die dort verbliebenen Pulverreste. Apotheker empfehlen, das Anwenden der unterschiedlichen Geräte regelmäßig beim Arzt oder Apotheker überprüfen zu lassen, um die Wirkung der Asthma-Medikamente zu gewährleisten.