Die Frühlingssonne scheint durch schmutzige Fenster und auf Staubschichten im Regal? Dann wird es Zeit für den Frühjahrsputz! Doch wieviel Putzen ist gesund und wo fängt übertriebene Hygiene an.
Einfache Reinigungsmittel reichen aus
Antibakterielle und desinfizierende Reinigungsmittel, die vermeintilch alle Keime in unserer Umgebung abtöten und für perfekte Hygiene sorgen, stehen hoch im Kurs. Aber das ist unrealistisch. „Eine keimfreie Umgebung gibt es nicht. Und das ist auch gut so, denn durch Bakterien und Viren wird das Immunsystem geschult, sie sind also wichig für eine gesunde körperliche Abwehr" erklärt Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer GEK. "Einfache, nicht antibakterielle Reinigungsmittel reichen also im Haushalt meistens vollkommen aus“, schlussfolgert die Medizinerin. Dennoch ist es wichtig, die Keimherde in Küche und Bad regelmäßig zu säubern.
Keimfallen in der Küche
Mit angerissenen Verpackungen und abgelaufenen Lebensmitteln ist der Kühlschrank oft stärker durch Keime belastet als die Toilette. Es ist deshalb wichtig, seinen Inhalt regelmäßig zu kontrollieren und auszumisten. Auch am Spühlbecken, Abfalleimer oder auf den Ablageflächen befinden sich Keime, die Magen-Darm-Infektionen auslösen können. Sie sollten deshalb mit heißem Essigwasser gereinigt werden.
Spülschwämme, Lappen und Handtücher sind ebenfalls beliebte Brutstätten für Keime. Am besten wöchentlich erneuern oder bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine reinigen. So verteilen sich keine Bakterien in der Küche.
Auch Schneidebretter gehören zu den beliebtesten Tummelplätzen von Keimen. Holzbretter idealerweise nach jeder Nutzung mit einem feuchten Lappen gut abwischen, damit sich das Holz nicht verzieht. Sortieren Sie Bretter mit Kerben und Schnitten aus, denn in diesen vermehren sich Bakterien besonders gut.
Hygienetipps fürs Bad
Im Bad sitzen die meisten Keime unter dem Toilettensitz. Zum Reinigen reichen auch hier Essig- oder Zitronenreiniger. Achtung: Regelmäßig die WC-Bürste auswechseln. Auch der Abfluss im Waschbecken und in der Dusche verdient besondere Aufmerksamkeit. Feuchte Haare und Seifenreste sind optimale Nährböden für Bakterien.
Schließlich bleiben noch die Stellen feucht abzuwischen, mit denen unsere Hände oft in Kontakt kommen: Dazu gehören Telefone, Türklinken oder Fenstergriffe. Wer einmal dabei ist und den Schwung nutzen will, befreit die Fenster vom Regen der Wintermonate. Und dann gelanden die Strahlen der Frühlingssonne auch wieder in die Wohnung.