In der kalten Jahreszeit lüften wir tendenziell weniger als im Sommer. Herrscht durch Kochen oder Duschen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit in den Räumen, ist die Gefahr für Schimmel groß. Stärkerer Schimmelbefall schadet jedoch der Gesundheit.

Schimmelp ilze fühlen sich besonders in feuchter und warmer Umgebung wohl und vermehren sich über Sporen in der Luft. Diese keimen bei einer Luftfeuchtigkeit von 65 bis 70 Prozent. Vor allem in Räumen wie Küche, Bad oder Wohnzimmer führen Duschen, Kochen oder Wäsche trocknen zu einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Gefahr für Schimmelbefall an Holz, Tapeten, Teppichböden, Leder oder feuchter Blumenerde steigt.

Starker Schimmelbefall ist gesundheitsgefährdend

Doch nicht nur für die Unversehrtheit der Wohnung sind Schimmelpilzsporen eine Gefahr. „Der Mensch nimmt sie über die Atemwege auf“, erklärt Bernd Sauerbrey vom KKH-Serviceteam in Koblenz. „Treten Symptome wie Atemnot, Husten, Schnupfen, Hautreizungen oder auch Kopfschmerzen auf, kommt man oftmals nicht darauf, dass es sich um allergische Reaktionen des Körpers auf Schimmel in der Wohnung handelt.“

Neben Allergien führt Schimmel zu Entzündungen und besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem – zu Infektionen. Bei Menschen mit Asthma löst er Anfälle aus. „Schimmelbefall in der Wohnung sollte daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, so Sauerbrey.

Maßnahmen gegen hohe Luftfeuchtigkeit

Hohe Luftfeuchtigkeit erkennen Sie beispielsweise an beschlagenen Fensterscheiben und -rahmen. In erster Linie hilft dagegen vor allem eins: Lüften, Lüften, Lüften. Da das in der kalten Jahreszeit begrenzt möglich ist, hilft Stoßlüften. „Hierzu mindestens drei bis fünf Mal am Tag die Fenster weit öffnen – an Tagen mit Minustemperaturen etwa fünf Minuten, bei höheren Temperaturen bis zu einer Viertelstunde“, empfiehlt Sauerbrey. Wird in einem Raum Wäsche getrocknet oder in der Küche gekocht, ist öfters zu lüften. Zu gekippten Fenstern für die Dauerlüftung rät der Experte nur im Sommer bei trockenem Wetter, denn in den Wintermonaten kühlen die Wände dabei zu sehr aus.

Daneben verhindert das Entfernen von Wasser an den Wänden und vom Boden im Bad, dass die Luftfeuchtigkeit nach dem Duschen zu sehr ansteigt. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie bei kalter Witterung Heizen. Doch übertreiben Sie es nicht: Heizen trocknet die Raumluft aus. Sinkt die Raumfeuchte in der Wohnung zu sehr, trocknen auf Dauer die Schleimhäute aus und die Anfälligkeit gegenüber Erkältungen nimmt zu.

Was tun bei Schimmel an den Wänden?

Nicht immer breitet sich Schimmel über die Sporen an gut sichtbaren Stellen in der Wohnung aus. Deswegen ist es ratsam, bei Verdacht auf Spurensuche zu gehen: Hinter Schränken und Regalen beispielsweise sammelt sich Schimmel aufgrund der unzureichenden Luftfeuchtigkeit leicht an. Die Experten raten, Schimmelbefall in der Wohnung zeitnah und vollständig entfernen zu lassen. Am besten führt dies ein Fachmann durch, denn durch das Entfernen ist die Sporenbelastung besonders hoch. Außerdem sorgen Spezialisten dafür, dass der Schimmel bis in die tiefsten Schichten entfernt wird, denn ansonsten breitet er sich schnell wieder aus.