Jugendliche mit chronischen Krankheiten und psychischen Problemen sind in ihrer schulischen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und haben somit schlechtere Berufsaussichten. Eine regelmäßige und umfassende Gesundheitsversorgung kann dem entgegenwirken.
Britische Forscher werteten 27 Studien aus, die Daten von Jugendlichen mit und ohne seelische und chronische Gesundheitsprobleme enthielten und ihre Bildungs- und Beschäftigungssituationen gegenüber gestellt hatten. Darunter befanden sich überwiegend Jugendliche mit Depressionen, Verhaltensstörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), Angststörungen, Essstörungen sowie weiteren psychiatrischen Erkrankungen. Dr. Danelle Fisher, stellvertretende Vorsitzende der Kinderheilkunde am Providence Johannes Health Center in Santa Monica, bemängelt, dass Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Asthma in der Studie nicht explizit erwähnt werden. Denn nur neun Studien untersuchten Jugendliche mit chronischen Erkrankungen.
Soziales Netzwerk als entscheidender Faktor
Das Ergebnis: Von allen Teilnehmern hatten diejenigen Jugendlichen schlechtere Berufsaussichten, die an psychischen Störungen litten. Der Co-Autor der Studie, Leonardo Bevilacqua vom University College London Institute of Child Health in England erklärt sich die Ursachen wie folgt: “Diese Ergebnisse legen nahe, dass Menschen mit gesundheitlichen Problemen eher sozial ausgegrenzt werden – aufgrund von Stigmatisierung oder einem Mangel an sozialen Kontakten mit Gleichaltrigen. Dies hat dann einen negativen Einfluss auf ihren Bildungsweg.“ Darüber hinaus tragen psychische Probleme zu Verhaltensauffälligkeiten und Schulschwänzen der jugendlichen Schüler bei. Daneben können psychische Schwierigkeiten zu Drogen- beziehungsweise Alkoholmissbrauch führen.
Wissenschaftler fordern regelmäßige gesundheitliche Versorgung
Deshalb sehen die Wissenschaftler es als wichtig an, Jugendlichen mit psychischen und physischen Problemen eine regelmäßige Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, die die Behandlung von physischen und psychischen Problemen gleichermaßen beinhaltet. Sie empfehlen den Eltern der Betroffenen, sich an ihren Kinder- und Jugendarzt zu wenden und gegebenenfalls einen Kinder- und Jugendpsychologen zu kontaktieren.
Quellen: Health Day, Pediatrics