Eine Fernreise ist etwas Großartiges, wäre da nicht der Jetlag. Wie Sie die Symptome mildern können, lesen Sie hier.
Da freut man sich monatelang auf die schönsten Wochen des Jahres und dann vermiest ein Jetlag den Start in den Urlaub. Viele Fernreisende fühlen sich in den ersten Tagen müde, gereizt, appetitlos, unkonzentriert, manchmal sogar leicht depressiv. „Das Überfliegen mehrerer Zeitzonen bringt den Körper aus seinem gewohnten Bio-Rhythmus. Er reagiert darauf mit unterschiedlichen Symptomen, die von Schlafstörungen über Verdauungsprobleme bis zu Schwankungen der Herzfrequenz reichen können. Je mehr Zeitzonen überflogen werden, desto heftiger kann sich der Jetlag bemerkbar machen“, erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Allerdings trifft der Zeitzonen-Kater nicht jeden gleich stark. Während manche Menschen den Jetlag kaum wahrnehmen, brauchen viele mehrere Tagen, um sich auf den neuen Tag-Nacht-Rhythmus einzustellen. Auch die Himmelsrichtung spielt eine Rolle: Oft werden Flüge nach Osten belastender empfunden als Reisen nach Westen.
Innere Uhr bereits vor Reisebeginn neu ausrichten
Komplett verhindern lässt sich ein Jetlag meist nicht, doch in vielen Fällen kann man die Beschwerden abmildern. Es empfiehlt sich, die innere Uhr bereits einige Tage vor Abflug etwas in Richtung der Uhrzeit am Urlaubsort zu verschieben. Bei Flügen Richtung Osten sollten Urlauber an den letzten Abenden vor Abreise etwa eine Stunde früher schlafen gehen und morgens entsprechend eine Stunde früher aufstehen. Bei Flügen Richtung Westen ist es genau umgekehrt: Reisende sollten eine Stunde später schlafen gehen und nach Möglichkeit eine Stunde später aufstehen. „Ob man während des Fluges schlafen soll oder nicht, hängt ebenfalls vom Flugziel ab. Asienreisenden würde ich von einem Nickerchen eher abraten, da der Tag durch den Flug ohnehin verkürzt wird. Beim Besuch in den USA hingegen können ein paar Stunden Schlaf nicht schaden, da man nach der Ankunft noch länger wach bleiben muss“, rät Petzold.
Jetlag vorbeugen
Je stärker die Auswirkungen des Jetlags sind, desto größer ist die Versuchung, zu Medikamenten zu greifen. Petzold rät jedoch ab: „Experten schätzen, dass der Körper für jede Stunde Zeitverschiebung einen Tag braucht, um sich anzupassen. Diese Zeit sollte man ihm auch geben.“ Folgende Tipps helfen, einen Jetlag abzumildern:
- Einige Tage vor dem Abflug möglichst die Zu-Bett-Geh- und Aufsteh-Zeiten anpassen: nach Osten eine Stunde eher, nach Westen eine Stunde später.
- Beim Einsteigen ins Flugzeug die Armbanduhr auf die Zeit am Ankunftsort stellen.
- Tagsüber möglichst viele Aufenthalte im Freien, da das Sonnenlicht den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.
- Je nach Flugziel eventuell im Flugzeug schlafen.