Erhöhte Cholesterinwerte können die Gefäße verkalken und erhöhen somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders Menschen mit Diabetes Typ mellitus sind betroffen. Wie man den Cholesterinspiegel langfristig senkt.

Beinahe die Hälfte aller Menschen, bei denen Diabetes Typ 2 neu festgestellt wird und etwa jeder Fünfte mit Typ 1 Diabetes 20 Jahre nach der Diabetesdiagnose sind von einer Fettstoffwechselstörung betroffen. Die nationale Versorgungsleitlinie empfiehlt für das LDL-Cholesterin einen Wert unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) und bei erhöhtem Risiko wie nach einem Herzinfarkt unter 70 mg/dl fest. „Um dem dadurch erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenzuwirken, sollten Diabetes-Patienten ihre Blutfettwerte, also HDL- und LDL-Cholesterin (Fettbegleitstoffe) und Triglyceride (Blutfette) mindestens einmal im Jahr prüfen lassen“, rät Dr. Astrid Tombek, Diabetes- und Ernährungsberaterin an der Diabetes Klinik Bad Mergentheim. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gibt Tipps für einen niedrigeren Cholesterinspiegel.

Weniger rauchen und mehr bewegen

Der Tabak beeinflusst die Menge der Blutfette: LDL-Cholesterin, welches zur Ablagerung des Cholesterins an den Gefäßwänden führt, steigt an. Die Menge des HDL-Cholesterins, welches das Cholesterin hingegen in der Leber absetzt, wird geringer. Auch Bewegung führt dazu, dass das HDL-Cholesterin langfristig ansteigt. Untrainierte beginnen idealerweise drei 15-minütigen Tageseinheiten in der Woche.

Ernährungsgewohnheiten verändern

Um das LDL-Cholesterin zu senken, sollten Menschen mit Diabetes Typ 1 und 2 nur in Maßen Kalorien und Fette zu sich nehmen und stattdessen ballaststoffreiche Mahlzeiten einnehmen. Fettes Fleisch, Meeresfrüchte, Innereien und Käse am besten nur in Maßen zu sich nehmen. Auf diese Weise können Betroffene das LDL-Cholesterin um fünf bis 15, vereinzelt sogar bis zu 30 Prozent senken.

Ein Ei am Tag ist in Ordnung

Obwohl ein Ei durchschnittlich 240 Milligramm Cholesterin enthält, beeinflusst ein Ei pro Tag kaum den Cholesterinspiegel, erklärt Tombek. Als Grund dafür wird eher das cholesterinbindende Lecithin im Ei vermutet.

Medikamente richtig anwenden

Eine gesunde Ernährung reduziert die LDL-Werte durchschnittlich nur um ca. zehn Prozent. Deswegen verschreiben Ärzte den Betroffenen oft CSE-Hemmer (Cholesterol-Synthese-Enzym-Hemmer), auch Statine genannt. Zu ihnen gehören Präparate wie Simva-, Ator- und Pravastatin. Sie wirken der Herstellung von Cholesterin in der Leber entgegen. Dass Statine das Herzinfarktrisiko verringern können, beweisen bereits einige große Studien. Bei manchen Risikopatienten können selbst höhere Dosen von Statinen den LDL-Wert nicht unter den Zielwert senken. „Dann kann noch eine Wirkstoff-Kombination mit anderen Fettsenkern sinnvoll sein, um die Blutfette zu reduzieren“, meint Dr. med. Jens Kröger, Arzt vom Zentrum für Diabetologie Hamburg Bergedorf und Vorstandsmitglied von diabetesDe – Deutsche Diabetes-Hilfe.