Die klassische Zigarette hat Konkurrenz in Gestalt der E-Zigarette erhalten. Während sich das neue Rauchritual wachsender Beliebtheit erfreut, befürchten Experten Schäden für die Gesundheit und fordern politisches Eingreifen.

Im letzten Jahrzehnt ist d er Tabakkonsum deutlich zurückgegangen. Laut aktuellen Umfragen rauchen nur noch 25 Prozent der Erwachsenen und 9,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen. Doch Experten wie Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung  (IFT) warnen bereits vor einer „neuen Droge“. Gemeint ist die E-Zigarette – ein elektrischer Verdampfer für Nikotin und Aromen.

Wie die E-Zigarette die Gesundheit beeinträchtigt

Zwar stehen die modernen Rauchutensilien im Ruf, gesünder als herkömmliche Zigaretten zu sein und den Rauch-Verzicht zu unterstützen. Dieses positive Image verkörpern allerdings nur die nikotinfreien Varianten. Nichtsdestoweniger reizen auch diese Produkte die Atemwege und erzeugen krebserregende Substanzen wie Formaldehyd. Wissenschaftler vermuten weiterhin, dass die E-Zigarette dazu verleitet, öfter und tiefer zu inhalieren.

Verändert die E-Zigarette das Image des Rauchens innerhalb der Gesellschaft?

Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe warnt: „Wir befürchten, dass durch den steigenden Konsum von E-Zigaretten das Rauchen gesellschaftlich wieder mehr akzeptiert wird und gezieltes Marketing Kinder dazu verführt, das Rauchritual einzuüben.“ Tatsächlich haben bereits 7 Prozent der Deutschen und ein Viertel aller rauchenden Jugendlichen die E-Zigarette probiert. Sogar 5 Prozent der 12- bis 13-Jährigen sollen laut einer Studie der IFT aus dem Jahr 2012 ihre ersten Erfahrungen mit der elektrischen Zigarette gemacht haben. 

Politisches Engagement gegen die E-Zigarette

Das AKTIONSBÜNDNIS NICHTRAUCHEN E.V und die Deutsche Krebshilfe kämpfen für einen gesetzlich geregelten Schutz vor der E-Zigarette. Unterstützung erhalten sie von insgesamt 45 medizinischen Fachgesellschaften. Unter anderem fordern die Experten ein Abgabeverbot für E-Zigaretten und E-Sishas an Unter-18-Jährige. Ziel der Initiatoren ist es, Jugendlichen vor der Nikotinabhängigkeit zu schützen. Das Verbot soll auch Nachfüllpackungen und nikotinfreie Varianten miteinschließen. Als weiteres Projekt hat die Initiative das Rauchfrei-Siegel ins Leben gerufen. Die Auszeichnung ist für Fernsehserien bestimmt, deren Drehbücher ohne rauchende Identifikationsfiguren auskommen.