Im Zuge der Retinopathie erblinden 2 000 Menschen mit Diabetes im Jahr. Um diesem Fall vorzubeugen, sind Früherkennungsuntersuchungen sowie die Selbstdisziplin der Menschen mit Diabetes gefragt.
Bei mehr als 90 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 1 und 60 Prozent bei Diabetes Typ 2 entwickelt sich mit der Zeit eine Retinopahtie. Darunter werden unterschiedliche Formen von Netzhautveränderungen verstanden, die durch Diabetes mellitus ausgelöst werden. Das Gefährliche: In den frühen Stadien gerät das Sehvermögen in der Regel noch nicht in Mitleidenschaft. Erst im Spätstadium lässt die Sehfähigkeit zunehmend nach: „Erst jetzt, wenn der Schaden am Auge unumkehrbar ist, lässt auch das Sehvermögen nach“, erläutert Diana Droßel, Diabetesberaterin und Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
Regelmäßige Augenkontrolle als entscheidende Vorsorge
Bei der Retinopathie handelt es sich um eine chronische Durchblutungsstörung der Netzhaut, die bis zur Erblindung führen kann. „Um dem vorzubeugen, sollten sowohl Menschen mit Typ 1 als auch mit Typ 2 Diabetes mindestens einmal im Jahr ihren Augenhintergrund spiegeln lassen. Bei bereits bestehenden Veränderungen der Netzhaut sollten die Untersuchungen je nach Stadium mindestens zweimal jährlich stattfinden“, rät Droßel. Rechtzeitig diagnostizierte Netzhautveränderungen können so aufgehalten werden, beispielsweise mit einer Lasertherapie. Befindet sich der Patient bereits im fortgeschrittenen Stadium, hilft unter Umständen nur noch das operative Entfernen und Ersetzen des Glaskörpers.
Gute Blutdruckwerte sind wichtig
Bei der Vorsorge ist vor allem das Selbstmanagement des Betroffenen gefragt. Dabei spielen nicht nur konstant gute Blutzuckerwerte eine wichtige Rolle. Wie diabetesDE mitteilt, zeigen Erfahrungen, dass gute Blutdruckwerte entscheidender sind, damit das Blut nicht aus den bereits beschädigten Gefäßen austritt und den Krankheitsverlauf forciert. Experten raten deshalb zu einem Blutdruckwert unter 140/80 mmHG.