In deutschen Krankenhäusern infizieren sich pro Jahr 10 000 Patienten mit multiresistenten Keimen. Für die geschwächten Kranken enden diese so genannten Krankenhausinfektionen mitunter sogar tödlich. Uwe Starck von der KKH Münster erklärt, wie Patienten und Besucher die Ausbreitung der gefährlichen Keime verhindern.

Was sind Krankenhauskeime?

Multiresistente Keime sind gegen die gängigen Antibiotika immun und lassen sich nur noch mit einigen wenigen Reserveantibiotika bekämpfen. Sie entstehen unter anderem durch den inflationären Gebrauch von Antibiotika in der Massentierhaltung und bei harmlosen Erkältungskrankheiten. 

Wie gefährlich sind Krankenhauskeime?

Für Personen mit einem intakten Immunsystem sind multiresistente Bakterien ungefährlich. Anders verhält es sich bei den durch Operationen und schwere Krankheiten geschwächten Krankenhauspatienten. Ihnen drohen lebensgefährliche Infektionen, wenn die Erreger in ihre Blutbahn, Wunden oder Harnblase eindringen.

Wie werden Krankenhauskeime übertragen?

„Werden Hände oder medizinische Geräte nach Kontakt mit Haut, Schleimhäuten oder offenen Wunden nicht ausreichend desinfiziert bzw. sterilisiert, ist die Gefahr der Verbreitung multiresistenter Keime groß“, weiß Uwe Starck. Dieser Teufelskreis der Ansteckung lässt sich nur auf eine Weise durchbrechen: mit Hygiene.

Was kann ich als Patient oder Besucher bewirken?

Wer einen Krankenhausaufenthalt vor sich hat, informiert sich am besten schon im Voraus über die Hygienebedingungen vor Ort. Hygienebewusste Häuser sind unter anderem daran zu erkennen, dass sie über geschultes Hygienefachpersonal und eine eigene Hygieneabteilung verfügen. Werden Hygieneregeln nicht befolgt, ermutigt Uwe Starck die Patienten, Missstände anzusprechen und so aktiv an der Verbesserung der Hygienesituation mitzuwirken. Zusätzlich mahnt er zu konsequentem Händewaschen und -desinfizieren und warnt davor offene Wunden anzufassen. Da multiresistente Keime auch durch Einnahmefehler in der Antibiotikatherapie entstehen, rät er Antibiotika genau nach den Angaben Arztes oder Apothekers einzunehmen.