Rund 20 Prozent der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren tragen Brille oder Kontaktlinsen. Laut Auskunft der Techniker Krankenkasse (TK) sind Mädchen häufiger betroffen als Jungen. Auch regionale Unterscheide machen sich in der Statistik bemerkbar.
Haben Mädchen ein höheres Risiko für Fehlsichtigkeit?
Im vergangenen Jahr erhielten Mädchen im Teenager-Alter häufiger eine Sehhilfe als ihre männlichen Altersgenossen. Gemäß Datenlage der TK gibt es über 20 Prozent mehr jugendliche Brillenträgerinnen als Brillenträger. Dr. Hein Hansen vom TK-Ärztezentrum sieht für dieses Phänomen keine medizinische Erklärung. Er vermutet, dass Mädchen bewusster auf Sehschwierigkeiten reagieren und konsequenter auf einen Augenarztbesuch bestehen.
Regionale Unterschiede
Auch in den verschiedenen Bundesländern variiert die Zahl der Sehhilfe-Verordnungen. Pro 1000 Jugendliche erhielten in Thüringen 134 Mädchen eine Brille oder Kontaktlinsen in Hamburg nur 91. Ähnliche regionale Unterschiede ergaben sich bei den Jungen, wenn auch weniger gravierend. So bekamen in Thüringen pro 1000 Jugendliche 110 Jungen eine Sehhilfe verschrieben, in Mecklenburg Vorpommern nur 80 Jungen. Frau Sabine Hilker, Leiterin des TK-Hilfsmittelteams, erklärt das Phänomen damit „dass es Kinder und Jugendliche gibt, bei denen Fehlsichtigkeit möglicherweise sehr spät oder sogar gar nicht erkannt wird.“
Fehlsichtigkeit bei Jugendlichen rechtzeitig erkennen
Kurz- oder Weitsichtigkeit zeigt sich auf verschiedene Weise. Die Jugendlichen kneifen beim Lesen Ihre Augen zusammen, halten das Buch auffällig nah an die Augen oder weit davon entfernt. Für Sehschwierigkeiten sprechen mitunter auch schlechte Noten, nachlassende Konzentration, häufige Stürze und fehlende Motivation in der Schule. Bemerken Eltern diese Anzeichen, sollten sie Ihr Kind zu einem Augenarztbesuch ermutigen. Für Unter-18-Jährige zahlt die Krankenkasse Brillengläser bis zu einem bestimmten Festbetrag. Zusätzlich haben die Jugendlichen Anspruch auf Kunststoffgläser für den Sportunterricht.