Ferien- und Urlaubszeit bedeuten für viele Berufstätige nicht automatisch Entspannung und Abschalten vom Job: Jeder zehnte Arbeitnehmer fühlt sich von jobbedingten Anrufen oder E-Mails im Urlaub gestört. Das ergab eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse unter 1001 Befragten in Deutschland.

Ständige Verfügbarkeit ist ungesund

Besonders betroffen von Berufsstress im Urlaub ist die jüngere Generation: In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen gab jeder fünfte Arbeitnehmer an, dass die Urlaubsstimmung wegen berufsbedingter Unterbrechungen getrübt werde. Insgesamt äußerten knapp zehn Prozent aller Befragten ihren Unmut über berufsbedingte Anrufe und Mails im Urlaub.

Dabei sind Erholung und Entspannung enorm wichtig für den menschlichen Körper. „Wer ständig unter Stress steht und für seinen Chef in Alarmbereitschaft ist, gefährdet seine Gesundheit“, erklärt Peter Märtens vom KKH-Serviceteam in Frankfurt/Oder. Laut einem von der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kürzlich vorgestellten Report kommen Erschöpfungszustände und Vereinbarkeitsprobleme häufiger bei Beschäftigten vor, die auch in ihrer Freizeit für ihren Job verfügbar sind.

Einfach mal den Stecker ziehen

Um nach Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub genügend Erholung zu bekommen, sollten Arbeitnehmer hin und wieder konsequent abschalten. „Dafür gilt es, nicht nur sprichwörtlich den Stecker rauszuziehen“, rät Märtens. „Für einen bestimmten Zeitraum sollten alle Störfaktoren ausgeschaltet werden, das heißt: Handy ausmachen, den Computer herunterfahren, das Tablet im Off-Zustand lassen und auch das Telefon vom Netz trennen.“

Gegen Stress anlaufen

Besonders effektiv werden Stresshormone durch Bewegung abgebaut. Deshalb ist es ratsam, die jobfreie Zeit mit aktiven Einheiten zu versehen. Wer bei einem Spaziergang, einer Fahrradtour oder einem Dauerlauf körperlich aktiv wird, schafft Abstand zur täglichen Routine. Durch die Bewegung setzt der Körper Glücksbotenstoffe frei.

Entspannung ist allerdings nur dann garantiert, wenn körperliche Aktivität Spaß macht. Für manche Menschen eignen sich deshalb besser ruhigere Einheiten mit Entspannungselementen: „Für sie können autogenes Training, Yoga oder Chi Gong vielleicht ein passender Ruhepol sein. Wer für sich noch nicht die geeignete Entspannungsmethode gefunden hatte, sollte einfach verschiedene Möglichkeiten ausprobieren“, empfiehlt die KKH.