Eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ärzte und Patienten aufgeweckt: Krebserkrankungen nehmen zu. Viele Neuerkrankungen wären vermeidbar – mit einem gesünderen Lebensstil, vermutet die WHO. So mancher ist dadurch motiviert, sich gesünder zu ernähren oder mit dem Rauchen aufzuhören. Welche Stolperfallen es bei der Lebensumstellung zu umgehen gilt, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen.

Gesunde Ernährung

Wer auf eine gesündere Ernährung umsteigen will, braucht Geduld und Freude am Experimentieren. Vollkornprodukte, Gemüse und Obst sind die wichtigsten Bausteine einer ausgewogenen Ernährung. Jedoch gilt: Dinge, die man überhaupt nicht mag, sollte man sich nicht aufzwingen. Besser ist es, Dinge auszuprobieren, die man nicht kennt. Oft erlebt man positive Überraschungen und entdeckt ein neues Lieblingsgericht.

Bei einer radikalen Umstellung auf mehr pflanzliche Kost und Vollkornprodukte können zunächst vermehrt Blähungen auftreten. Diese sind unangenehm, aber völlig harmlos. Nach einiger Zeit hat sich der Körper an die andere Nahrung gewöhnt und die Verdauung funktioniert normal. Ein offenes Gespräch mit dem Apotheker hilft, Fehleinschätzungen zu vermeiden. Tees oder Arzneimittel, die entkrampfend und beruhigend auf den Darm wirken, erleichtern die Ernährungsumstellung.

Arzneimitteleinnahme anpassen

Mit einer gesünderen Ernährung steigt auch der Ballaststoffanteil in der Nahrung. Dadurch kann ein Arzneimittel langsamer oder schwächer wirken als gewohnt. Denn die Ballaststoffe behindern die Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper. Hier lohnt sich ein Gespräch mit dem Apotheker, da sich mit der Wahl des richtigen Einnahmezeitpunktes dieser Effekt vermeiden lässt.

Menschen, die bestimmte blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen ihre Gerinnungswerte während der Ernährungsumstellung besonders gut kontrollieren. Steigt der Anteil an grünen Gemüsen in der Nahrung, nimmt der Körper mehr Vitamin K auf. Das Vitamin verringert die Wirkung bestimmter Blutverdünner, sodass eine höhere Dosis erforderlich werden kann. Dies sollte jedoch nicht von einer gesünderen Ernährungsweise abhalten. In Abstimmung mit Arzt und Apotheker bleibt die Sicherheit der Arzneimitteltherapie gewährleistet.

Aufhören zu Rauchen

Wer von der Zigarette loskommen will, kämpft an zwei Fronten: Gegen die Willenskraft und unangenehme Entzugserscheinungen. Wenn diese das Aufhören erschweren, können nikotinhaltige Pflaster oder Kaugummis eine große Hilfe sein. Bevor man jedoch viel Geld in vermeintlich wirksame Mittel steckt, ist es sinnvoll, das Gespräch mit einem Apotheker zu suchen. Er kann die Angebote besser einschätzen. Ob, wann und in welcher Stärke und Menge sie zur Anwendung kommen sollten, hängt von den bisherigen Lebens- und Rauchgewohnheiten ab. Für manche Raucher kommt eher ein radikaler Schnitt, für andere ein stufenweiser Abbau der Zigarettenzahl in Frage. Der Apotheker geht individuell auf den Lebensstil des angehenden Nichtrauchers ein und gibt unterstützende Tipps. Nach dem Ausstieg sollte geprüft werden, ob dauerhaft eingenommene Medikamente in der Dosierung angepasst werden müssen, da sich nun viele Stoffwechselvorgänge erheblich ändern.