Eine Impfung gegen die sogenannten Humanen Papillom-Viren (HPV) schützt vor vielen Krebsformen. Trotzdem lassen viele Eltern ihre Teenager-Töchter nicht impfen. Sie haben Angst, dass die Impfung die sexuellen Aktivitäten der Mädchen fördert. Dass diese Sorge unberechtigt ist, wies eine US-amerikanische Studie nach.
Eltern sind besorgt
Eine Impfung gegen Humane Papillom-Viren schützt vor rund 70 Prozent der Viren, welche Gebärmutterhalskrebs auslösen. Ebenso kann der Impfstoff rund die Hälfte aller Krebsformen im Rachen-, Mund-, oder Speiseröhrenbereich verhindern. Dennoch lassen viele Eltern ihre Töchter nicht impfen. Sie haben Angst, dass die Impfung bei jungen Mädchen die Bereitschaft zu sexuellen Aktivitäten steigert, da die Impfung ein falsches Gefühl der Sicherheit auslöst.
Die Expertin Ginny Ryan von der Universität Iowa hält diese Sorge für unbegründet. Ryan vertritt die Meinung, dass sich die geimpften Mädchen der Gefahr, welche von sexuell übertragbaren Krankheiten ausgeht, bewusster sind als ungeimpfte Gleichaltrige. Sie hält es für wahrscheinlich, dass sich geimpfte Mädchen dadurch erst später mit dem anderen Geschlecht einlassen.
Kein Einfluss auf den Sexualtrieb
Eine Studie der Universität of Cincinnati ging der Sache auf den Grund. Die Forscher um die Wissenschaftlerin Jessica Kahn befragten 339 Mädchen zwischen 13 und 21 Jahren zu ihren sexuellen Aktivitäten und Verhütungspraktiken. Die Befragung erfolgte kurz nach der HPV-Impfung, zwei Monate nach der Impfung sowie sechs Monate nach der Impfung. Das Forscherteam wies nach, dass die Impfung das Sexualverhalten der Mädchen nicht beeinflusste. Entscheidend für die sexuelle Aktivität der jungen Frauen war ihr Alter.