Oft kommt es ganz plötzlich: Fieber. Man fühlt sich matt und schlapp. Doch Fieber ist eine sinnvolle Reaktion des Körpers, die das Abwehrsystem anregt, um Krankheitserreger effektiver zu bekämpfen. Deshalb sollte man die erhöhte Temperatur nicht gleich mithilfe von Medikamenten unterdrücken, sondern besser zu Hause auskurieren, empfiehlt Peter Schuster vom KKH-Serviceteam in Dortmund.

Ab ins Bett!

Bei einem fiebrigen Infekt oder einer Grippe braucht der Körper Schonung und Zeit, um die Viren oder Bakterien zu bekämpfen. „Dann hilft am besten Bettwärme und Ruhe!“, weiß Peter Schuster. Wer gleich zu fiebersenkenden Mitteln greift und trotz Erkrankung zur Arbeit oder in die Schule geht, riskiert, die Krankheit zu verschleppen. Gerade Kinder leiden häufig an einem fieberhaften Infekt und sollten sich ausruhen. In vielen Kindertagesstätten und Schulen gilt die Regel, dass ein Besuch der Einrichtung erst erlaubt ist, wenn das Kind einen Tag fieberfrei ist.

Flüssigkeitsverlust ausgleichen

Der Körper verliert durch das Fieber viel Flüssigkeit. Wichtig ist es deshalb, dass Kinder und Erwachsene während der Erkrankung ausreichend trinken. Geeignet sind Wasser und Tee. Als bewährtes Hausmittel gilt ein Teeaufguss aus Lindenblüten, Holunderblüten und Schafgarbe, der das Immunsystem ankurbelt und den Körper zum Schwitzen bringt.

Bei länger andauerndem hohem Fieber sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache des Fiebers zu klären. Manchmal liegen der erhöhten Temperatur nicht erkannte Erkrankungen zugrunde, wie eine Blasen- oder Nierenentzündung, die eine Antibiotika-Einnahme erfordern.

So lässt sich die Temperatur senken

Zu fiebersenkenden Mitteln rät Schuster, wenn der Erkrankte stark unter Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen leidet oder zunehmend körperlich erschöpft. Bewährte Wirkstoffe sind Ibuprofen und Paracetamol, die es in Form von Tabletten, Zäpfchen, Säften und Tropfen gibt. Über die Dosierung bei Kindern informiert der Arzt oder Apotheker. Acetylsalicylsäure (ASS) sollte von Kindern und Jugendlichen nur nach ausdrücklicher ärztlicher Anweisung eingenommen werden, denn bei jungen Menschen droht nach ASS-Einnahme als Komplikation das mitunter tödlich verlaufende Reye-Syndrom.

Wer das Fieber zunächst auf natürliche Weise senken möchte, kann dies mit Wadenwickeln tun. Wichtig dabei: Lauwarmes Wasser benutzen, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten. Auch homöopathische Mittel helfen, das Fieber abzuschwächen. Belladonna kommt bei hochrotem heißem Gesicht und plötzlich auftretendem Fieber zum Einsatz, Aconitum bei nach Kälte oder Zugluft auftretendem, schnell ansteigendem Fieber mit blasser, trockener Haut. Ferrum phosphoricum lindert die Beschwerden, wenn das Fieber eher langsam ansteigt, mäßig ausfällt und das Allgemeinbefinden kaum beeinträchtigt. Ihr Apotheker berät Sie bei der Wahl des geeigneten Mittels.