Circa 150.000 Gebärmutterentfernungen nehmen Ärzte in Deutschland jedes Jahr vor. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind davon weniger als 10 Prozent notwendig.
Organerhaltende Maßnahmen in Betracht ziehen
Immer wieder weisen Experten darauf hin, dass ein Großteil der Gebärmutterentfernungen (Hysterektomie) überflüssig ist. Die Forscher des RKI schließen sich dieser Meinung an. Sie fanden heraus, dass nur bei 6,1 Prozent der behandelten Frauen eine bösartige Krebserkrankung der Grund für eine Entfernung der Gebärmutter war. Dabei gibt es eine breite Palette alternativer, organerhaltender Maßnahmen. Das RKI fordert dringend eine Festlegung von Leitlinien, um eine Qualitätssicherung in der Gynäkologie zu erreichen.
Hilfe bei Menorrhagie
Ein häufiger Grund für eine Gebärmutterentfernung sind starke und langanhaltenden Monatsblutungen (Menorrhagie). Nach Schätzungen lassen sich 30.000 bis 70.000 Frauen in Deutschland wegen einer Menorrhagie die Gebärmutter entfernen. Dabei schafft hier ein minimal-invasiver Eingriff oft Abhilfe.
Selbst wenn diese Behandlungen erfolglos bleiben, sind laut den Experten Teilentfernungen des Uterus einer Komplettentfernung vorzuziehen. Denn dadurch sinkt das Risiko einer Folgeerkrankung wie Harninkontinenz oder Scheidensenkung deutlich.