Statine, Medikamente gegen Cholesterin, senken auch das Risiko, einen Grauen Star zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie aus den USA, welche die leitenden Forscher auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam präsentierten.

Verdacht nicht bestätigt

Viele Millionen Menschen weltweit nehmen Statine ein, um ihre Blutfette (Cholesterin) zu senken. Die Medikamente standen in Verdacht, als Nebenwirkung Grauen Star, auch Katarakt genannt, zu begünstigen. Jetzt geben US-amerikanische Forscher diesbezüglich Entwarnung. Sie werteten Daten aus 14 Studien mit etwa 2.400.000 Patienten aus, die Statine einnahmen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 61 Jahre, die mittlere Behandlungsdauer 54 Monate.

Vorbeugende Wirkung wahrscheinlich

Die Analyse ergab, dass das Risiko, einen Grauen Star zu entwickeln unter Statin-Therapie um 20 Prozent sank. Begann die Statin-Behandlung vor dem 40. Lebensjahr und wurde länger durchgeführt, reduzierte sich das Risiko sogar um 50 Prozent, berichtet Prof. John B. Kostis vom Robert Wood Johnson University Hospital in New Jersey. 

„Es scheinen nun die Bedenken ausgeräumt zu sein, dass eine konsequente Statin-Therapie das Katarakt-Risiko erhöhen könnte“, ergänzt Prof. Dr. Eckart Fleck vom Deutschen Herzzentrum Berlin und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK). „Die Daten sprechen dafür, dass die Gefahr eines Grauen Stars sogar sinkt.“