Der Gedanke an eine Magen- oder Darmspiegelung erzeugt bei vielen Menschen Unbehagen. In der Regel unbegründet. Denn Beruhigungsmittel können die Untersuchung für den Patienten völlig stress- und schmerzfrei machen. Und das Komplikationsrisiko ist gering, wie zwei aktuelle Studien zeigen.

Ohne negative Erinnerung

Endoskopien sind wichtig und aufschlussreich. Dabei wird ein schlauch- oder röhrenförmiges medizinisches Instrument – das Endoskop – in Körperhöhlen und Hohlorganen eingeführt, um diese von innen zu betrachten, zum Beispiel den Darm, den Magen oder die Speiseröhre. So lassen sich Krankheiten wie Krebs früh erkennen. Liegen Geschwüre vor, lassen sich diese oft im selben Eingriff entfernen. Dennoch scheuen sich viele Menschen vor endoskopischen Untersuchungen.

Dabei machen es moderne Narkoseverfahren möglich, dass Patienten mit Beginn der Untersuchung einschlafen und unmittelbar mit dem Ende wieder aufwachen. Dies verhindert, dass sie die Untersuchung miterleben oder als unangenehm in Erinnerung behalten, erklärt Professor Dr. med. Karel Caca, Vorsitzender der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Hat der Patient ein Beruhigungsmittel erhalten, erlaube dies auch dem Ärzteteam ein ruhiges, zielgerichtetes Arbeiten.

Komplikationen sehr selten

Das Komplikationsrisiko im Zusammenhang mit Beruhigungsverfahren, im Fachjargon Sedierungen genannt, ist gering. Darauf weisen zwei aktuelle Studien hin: Bei der Auswertung von 388.000, beziehungsweise knapp 190.000 endoskopischen Untersuchungen ergaben sich in nur 0,01 beziehungsweise 0,00042 Prozent der Fälle Komplikationen im Zusammenhang mit Sedierungen. Diese traten zumeist bei Notfallendoskopien auf oder bei Patienten mit hohen Risiken, zum Beispiel Vorerkrankungen.

„Die Sedierung in der Endoskopie ist sicher", betont Caca. Die Leitlinien der DGVS zur Sedierung bei Endoskopien schreiben vor, dass bei der Untersuchung eine Person ausschließlich für die Überwachung des Patienten zuständig sein muss. Außerdem muss das Personal im Umgang mit den verschiedenen Narkosemitteln geschult sein.

Richtig vorbereitet

Eine Endoskopie dauert in der Regel nicht länger als 20 oder 30 Minuten. Patienten sollten ihren Arzt vorher auf jeden Fall über mögliche Allergien und Vorerkrankungen informieren. Für die Spiegelung von Speiseröhre und Magen ist keine größere Vorbereitung nötig. Betroffene sollten aber zwölf Stunden vorher nichts gegessen und sechs Stunden vorher nichts getrunken haben. Vor einer Untersuchung des Dickdarms wird einige Tage lang leichte Kost empfohlen. Am Tag vor der Untersuchung muss abgeführt werden – je sauberer der Darm, umso mehr sieht der Arzt. Dazu erhält der Patient ein in mehrere Liter Flüssigkeit aufgelöstes Abführmittel. Anschließend ist nur noch Trinken erlaubt.