Beim Trainieren darf der Spaßfaktor nicht fehlen – ob dynamisch wie beim Zumba oder im kühlen Nass. Die neuen Trendsportarten locken immer mehr Menschen in Fitnessstudios oder Schwimmbäder. Doch nicht für jeden eignen sie sich gleichermaßen. Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga, erklärt welche Neuheiten sich für Rückenpatienten eignen.
Körperbeherrschung durch Tanz
Trainieren in der Gruppe liegt im Trend: Bei Sportarten wie Nia, Zumba oder Bokwa erlernen Teilnehmer unterschiedliche dynamische Tanzschritte. Für Einsteiger eignen sich die eher sanften Übungen bei Nia am besten. Fortgeschrittene stärken sich beim intensiveren Zumba. Wer es ausgefallen mag, der tanzt beim Bokwa ohne strenge Choreografie Zahlen und Buchstaben mit den Füßen.
Gemeinsam mit Aerobic- und Boxelementen steigern alle Varianten das Rhythmusgefühl, schulen Ausdauer und Gleichgewicht. „Teilnehmer führen je nach Wahl der Trendsportart eine Kombination aus schnellen oder langsamen Bewegungsabläufen durch. Phasen der An- und Entspannung wechseln sich dabei miteinander ab, was vor allem die Rückenmuskulatur stärkt“, erklärt Dr. Schneiderhan. Je mehr sich die koordinativen Fähigkeiten verbessern, desto stabiler wird die Wirbelsäule.
Viel Abwechslung im Wasser
Bewegen im Wasser ist besonders gelenkschonend. Vorbei sind jedoch die Zeiten der eintönigen Wassergymnastik. Von Joggen und Radfahren bis hin zum Boxen gibt es inzwischen für alle Sporttypen eine geeignete Variante im Wasser. Je nach Fitness regulieren Teilnehmer den Schweregrad der einzelnen Übungen mithilfe von Gewichtsmanschetten oder Auftriebsgürteln selbst. „Gemeinsam mit den Anweisungen des Trainers gelingt es bei dieser Art von Bewegung, ein rückenstärkendes Programm auszuüben, das sich für Profis und Amateure eignet“, sagt Dr. Schneiderhan. Um das Gleichgewicht im Wasser zu halten, arbeitet die Muskulatur ständig mit und unterstützt damit den Rücken.
Allgemein bieten Trendsportarten also abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten, die sich auch für Menschen mit Rückenschmerzen eignen. Dr. Schneiderhan rät: „Sportbegeisterte, die ohnehin schon unter einer eingeschränkten Koordinationsfähigkeit leiden oder Vorerkrankungen an der Wirbelsäule aufweisen, sollten stets in Absprache mit dem Arzt passende Trends heraussuchen.“