Wer morgens nicht aus den Federn kommt, hat künftig eine gute Erklärung: Langes Schlafen ist gut fürs Gehirn und wirkt Gedächtnisstörungen im Alter entgegen. Denn das Speichern von Informationen erfolgt während des Schlafs.

Tagsüber leben, nachts verarbeiten

Im Schlaf verarbeitet man die Erlebnisse des Tages und speichert sie im Gedächtnis ab. Dies geschieht vor allem während des Tiefschlafs. Menschen, die eine lange Tiefschlafphase haben, können deshalb mehr Informationen verarbeiten und im Gedächtnis ablegen als Kurzschläfer.  

„Junge Menschen mit einem gesunden tiefen Schlaf retten die Fakten und Informationen über die Nacht“, erklärt der Schlafforscher Matthew Walker. Doch mit dem Alter ändert sich oft das Schlafverhalten. Viele ältere Menschen schlafen kürzer oder wachen häufiger auf. Manche zwingt nächtlicher Harndrang zum häufigen Aufstehen. Dadurch verringert sich die Tiefschlafphase erheblich und das Gehirn kann während der Nacht weniger Ereignisse verarbeiten und speichern.

Schlafstörungen stärker gewichten

Um sich im Alter besser erinnern zu können, kommt dem Schlaf deshalb eine große Bedeutung zu. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte diese frühzeitig ärztlich abklären und behandeln lassen, rät Walker. Der Experte spricht sich dafür aus, den Zusammenhang zwischen Erinnerungsvermögen und Schlaf besser zu erforschen und in die medikamentöse Behandlung gegen Gedächtnisverlust im Alter einzubeziehen.