Während sich bei Männern der Rückgang der Geschlechtshormone über 30 Jahre hinzieht, erfolgt die Hormonumstellung bei Frauen in einer kurzen Zeitspanne. Wie Sie die wechselhafte Zeit und die körperlichen Beschwerden meistern.
Im Rahmen der Wechseljahr e geht ab dem 45. und 55. Lebensjahr die Funktion der Eierstöcke und die dadurch bewirkte Ausschüttung der Geschlechtshormone sukzessiv zurück. Im Zuge der verringerten Konzentration von Östrogen und Progesteron kommt es zu physischen und psychischen Veränderungen, die in ihrer Intensität individuell ausfallen und von den Frauen als unterschiedlich belastend erlebt werden. Die Apothekerkammer Niedersachsen gibt den Frauen Tipps an die Hand, um diese Phase gut zu meistern. Zusätzlich motiviert sie die Betroffenen, sich in einem vertraulichen Gespräch mit ihrem Apotheker beraten zu lassen.
Behandlung mit pflanzlichen Medikamenten
Bei leichten Beschwerden raten die Pharmazeuten zu pflanzlichen Mitteln mit Wurzelextrakten des Rhapontikrhabarbers (Rheum haponticum) und der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Einige Frauen sind von leichten depressiven Verstimmungen oder von Nervosität betroffen, gegen die Präparate mit Johanniskraut und Baldrianextrakten helfen. Hierbei ist zu beachten, dass deren Wirkung jedoch erst nach einigen Wochen eintritt. Bei stärkeren Beschwerden ist ein Gespräch mit dem Arzt erforderlich.
Medikamente gegen Scheidentrockenheit
Eine der häufigsten Folgen der Menopause ist Scheidentrockenheit, die während des Geschlechtsverkehrs möglicherweise zu Schmerzen führt. Insbesondere in diesem Fall motiviert die Apothekerkammer die Frauen dazu, die aufgrund der gesellschaftlichen Tabuisierung vorliegenden Schamgefühle zu überwinden und sich in der Apotheke zu Therapiemöglichkeiten zu informieren.
Grundsätzlich bieten Gleitgels eine gute Option, den Schmerzen zu begegnen.
Option Hormontherapie
Vor dem Hintergrund neuester Studienergebnisse nennt die Apothekerkammer die Hormontherapie als optionale Behandlung starker Schmerzen. Diese Methodik sollte dabei dem Prinzip folgen, dem Körper nur so viele Hormone wie nötig zuzuführen. Die Hormonpräparate werden in Form von Tabletten, wirkstoffhaltigen Pflastern oder zu äußerlichen Anwendung als Zäpfchen oder Gel verschrieben. Um die Behandlung in Anspruch nehmen zu können, muss der Arzt Im Vorfeld bestimmte Risiken wie die für Schlaganfall, Thrombosen oder Herzinfarkt ausschließen. Die Hormontherapie als Behandlungsmöglichkeit ist jedoch umstritten. Deshalb sollten sich Interessierte bei Ihrem Apotheker und Arzt ausführlich beraten lassen.
Überprüfen des Lebenstils
Generell empfiehlt die Apothekerkammer den Frauen, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und sich ausreichend sportlich zu betätigen. Denn Bewegung und Entspannungsübungen stabilisieren nicht nur den Kreislauf, sondern führen zu mehr Wohlbefinden und Gelassenheit.