Die heißen Tage laden zum Eis essen ein. Allerdings löst die Kälte bei einigen Menschen blitzartige Schmerzen an den Zähnen aus. Woran das liegt und was man dagegen tun kann.
Aus Genuss wird Schmerz
Für viele ist das Trinken einer kalten Limonade oder eines heißen Tees mit Schmerzen verbunden. „Ursache für diese blitzartig auftretenden Beschwerden sind meist frei liegende Zahnhälse“, erklärt der Zahnarzt Milan Michalides. Auch undichte Füllungen oder schlecht sitzende Kronen lösen Schmerzen aus. Ein empfindliches Gebiss sollte daher regelmäßig ein Zahnarzt kontrollieren.
Schützende Isolierschicht
Normalerweise schützt der Zahnschmelz die Nervenfasern in den Zähnen vor schmerzauslösenden Temperaturreizen. Zu viel Druck mit der Zahnbürste oder eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats legen die Zahnhälse jedoch frei und machen sie empfindlich. „Über mikroskopisch kleine Versorgungskanäle, die das Zahnbein durchziehen, gelangen dann Kälte, Hitze und Druck an die Nerven und lösen Schmerzen aus“, sagt Michalides. Wenn die Betroffenen die schmerzenden Stellen beim Putzen aussparen, erhöht sich das Risiko für Zahnstein und Karies.
Versiegelnder Fluoridlack
Die Schmerzen sollten deshalb rasch angegangen werden. Dazu stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Bei leichten Beschwerden versiegelt der Zahnarzt die betroffene Stelle mit einem Fluoridlack. Dadurch lagern sich Mineralien im Zahn ein und die Nerven reagieren nicht mehr auf schmerzhafte Reize. „Auch mit dünnfließendem Kunststoff lassen sich die so genannten Dentinkanäle verschließen“, erklärt der Zahnarzt. Die Wirkung der beiden Methoden lässt nach zwei bis drei Monaten nach. Der Zahn sollte sich bis dahin regeneriert haben und nicht mehr schmerzen. Eine fluoridhaltige Zahnpasta und eine weiche Zahnbürste unterstützen die Heilung.
Wenn keine Besserung auftritt, besteht die Möglichkeit, mit einer Zahnfüllung oder einer Krone den Schmerz zu beseitigen. „Aber auch mithilfe eines speziellen Lasers lassen sich innerhalb kürzester Zeit die Schmerzkanäle versiegeln, so dass Patienten nach wenigen Behandlungen erhebliche Entlastung spüren“, verspricht Michalides.