Nur circa zehn Prozent der Bauchschmerzen bei Kindern sind behandlungswürdig. Der Rest ist meist eher unbedenklich. Doch oftmals fällt es Eltern schwer, die Beschwerden richtig zu deuten. Wie Eltern beide Fälle erkennen und was dann zu tun ist.
Ursachen von Bauchschmerzen
Klagen Kinder über Bauchschmerzen, kommen mehrere Ursachen in Betracht. Zu fettiges Essen, zu viele Süßigkeiten oder wild durcheinander gegessene Nahrungsmittel rufen ebenso Bauchbeschwerden hervor wie ernsthafte Erkrankungen. Zu letzteren zählen Infektionen des Harnweges, des Magens und Darms oder Blinddarmentzündungen. Zu entscheiden, ob es sich um harmlose oder ernstzunehmende Erkrankungen handelt, fällt den Eltern oftmals bei kleineren Kindern schwer. Denn diese können den Schmerz noch nicht exakt lokalisieren. „Da werden Ohren- oder Halsschmerzen schon mal zu Bauchschmerzen“, erläutert Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK.
Bauchschmerzen können psychische Ursachen haben
Je älter die Kinder werden, desto wahrscheinlicher werden psychische Faktoren als mögliche Ursachen. Ängste oder Stress in der Schule äußern sich dann in Form von Bauchschmerzen. Schließt der Arzt organische Ursachen aus, können sich Eltern bei dem Vertrauenslehrer oder bei einem Psychologen Rat einholen.
Wann Bauchschmerzen ein Fall für den Arzt sind
Wenn sich das Kind nicht beruhigen lässt, krank, ängstlich und blass wirkt und einen „harten“ Bauch hat, sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs unbedingt zum Kinderarzt gehen. Auch zusätzliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und Durchfall sind ernstzunehmende Hinweise. Dauern die Symptome bereits über einen längeren Zeitraum an, ohne das Besserung eintritt, spricht dies ebenso für eine ernstzunehmende Erkrankung.
Was tun bei harmlosen Bauchschmerzen?
Das Drücken oder Ziehen im Bauch ist für Kinder besonders lästig und mit Schmerzen verbunden. Auch, wenn sich Eltern gegen eine ärztliche Abklärung entscheiden und die Situation vorerst beobachten, benötigen Kinder viel Zuwendung. Das gemeinsame Kuscheln auf der Couch mit einem Buch oder das Hören von CDs kann den Kleinen helfen, sich abzulenken.
Zum Lindern der Beschwerden stehen den Eltern unterschiedliche Hausmittel zur Verfügung. „Ein Wärmekissen, eine kleine Bauchmassage und Fencheltee können hilfreich sein“, empfiehlt Dr. Petzold. Leidet das Kind unter Verstopfungen, ist viel Trinken und Bewegung angesagt, denn das fördert die Verdauung. Bei Blähungen hilft Anis-Kümmel-Fencheltee, die Beschwerden zu lindern. Auch eine Gymnastikübung wirkt sich positivauf die Schmerzen aus: Dafür legt sich das Kind auf den Rücken und bewegt die Beine in der Luft wie beim Radfahren.