Geliebte Menschen und ein vertrautes Umfeld haben für viele Krebskranke oberste Priorität. Den Aufenthalt zu Hause ermöglicht ihnen die ambulante Tumortherapie. Die entsprechende Medizin ist zunehmend gefragt, erfordert aber eine intensive Beratung.
Dank spezieller Medikamente ist die Tumortherapie zu Hause kein Wunschdenken mehr. Immer mehr Menschen nutzen diese Möglichkeit. Im Jahr 2011 bezogen Kassenpatienten insgesamt 1.571.336 Arzneimittelpackungen zur ambulanten Tumortherapie. 2014 stieg die Zahl um rund 200.000 Packungen auf 1.741.022 an. „.Mit diesem Anstieg ist auch der Beratungsaufwand für die […] Apotheker gewachsen, den meine Kollegen zum Wohle der Patienten aber gerne leisten“, betont Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.
Tumortherapie zu Hause – ein komplexes Thema
Insgesamt existieren über 1.000 verschiedene Arzneimittel zur ambulanten Tumortherapie. Viele erfordern eine genaue Dosierung und verursachen schwere Nebenwirkungen. „Nehmen Patienten ihre Krebsmedikamente eigenverantwortlich zu Hause ein, ist die eingehende Beratung des Apothekers für die Qualität der Therapie von maßgeblicher Bedeutung“, betont Funke. Nur ein informierter Kunde ziehe den größtmöglichen Nutzen aus der Behandlung, so die Expertin. Beispielsweise hat es fatale Folgen, wenn der Anwender Tabletten oder Kapseln zur ambulanten Tumortherapie teilt oder zerkaut.
Ein Einnahmeplan verbessert den Durchblick
„Die Einnahmevorschriften für die äußerst sensiblen Tumortherapeutika sind teils sehr komplex“, weiß Funke. Abhilfe schafft ein Einnahmeplan. Dieses Dokument entsteht in Zusammenarbeit mit Arzt und Apotheker. Es umfasst sämtliche verschriebenen sowie selbst gekauften Medikamente mit Name, Dosierungshinweisen und Verwendungszweck. Das verhindert Wechselwirkungen und verbessert die Einnahmetreue.