Eltern von früh oder krank Geborenen bangen in den ersten Wochen oft um das Überleben ihres Nachwuchses. Die „Neo-App#Tagebuch“ des Universitätsklinikums Dresden soll den Eltern die nötige Unterstützung geben und die ärztliche Versorgung ergänzen.
„Eltern, deren Kinder deutlich zu früh oder krank geboren werden und die in den ersten Monaten um das Überleben ihres Babys bangen, fühlen sich während der stationären Versorgung im Krankenhaus und in der Anfangszeit zu Hause im Umgang mit ihrem Kind mitunter noch nicht ausreichend sicher“, erläutert Dr. Jörg Reichert, Psychologe in der Neonatologie des Uniklinikums Dresden. „Hier kann ein Tagebuch helfen. Die Eltern müssen lernen, ohne ärztliches Feedback oder die Begleitung versierter Pflegekräfte auf ihr Kind einzugehen.“ Seit 2012 führten die Dresdner Ärzte der Neonatologie gemeinsam mit den Eltern Tagebücher, damit sie die Entwicklung des Kindes stets im Blick behalten und die Eltern zusätzlich Sicherheit im Umgang mit ihrem Nachwuchs erlangen. Damit auch andere Kliniken davon profitieren, ist seit dem ersten Januar eine digitale Version im App-Store verfügbar.
Die „Neo-App#Tagebuch“
Die Software bietet wichtige Daten wie Telefonnummern und Hinweise zur Versorgung des Neugeborene. Darüber hinaus sichert sie Daten zur Entwicklung des Neugeborenen. Das Herzstück der App bildet die Tagebuch-Funktion. „Indem die vielen kleinen Veränderungen und Erfolge bei der Behandlung niedergeschrieben werden, bemerken die Eltern zunehmend die Fortschritte ihres Kindes“, erklärt Professor Mario Rüdiger, Leiter der Neonatologie des Uniklinikums. „Insbesondere im späteren Verlauf, wenn die Eltern nur noch zu bestimmten Terminen mit ihrem Nachwuchs ihren Kinderarzt oder das Uniklinikum aufsuchen, kann das Tagebuch für die Patienten und den behandelnden Arzt eine wichtige Erinnerungshilfe sein, um kein Detail außer Acht zu lassen.“
Sichere Datenspeicherung und günstige Konditionen
Die App für Smartphones wurde von der Dresdner Firma akili:inno¬vation programmiert und entstand in enger Zusammenarbeit des Uniklinikums Dresden mit der Deutschen Stiftung Kranke Neugeborene (DSKN). Die Software punktet nicht nur mit hilfreichen Funktionen, sondern auch mit einem vergleichsweise hohen Datenschutz: Sie benötigt keine umfangreichen Berechtigungen und greift nicht ohne Erlaubnis auf persönliche Daten der Nutzer zurück. Alle bereit gestellten Daten bleiben auf dem Endgerät. Darüber hinaus entscheiden die Eltern selbst, ob und wie viele Daten sie den Ärzten vermitteln.
Seit dem ersten Januar steht die App in den App-Stores zum Download zur Verfügung. In den ersten Monaten können Eltern diese noch kostenlos erwerben. Die Programmierer erhoffen sich so genügend Feedback, um die Software weiter zu optimieren.
Mehr Informationen zur App erfahren Sie auf der Internetseite von „Neo-App#Tagebuch“.