Spaghetti, Pizza oder Salat – Welche Einstellungen und Lebensweisen beeinflussen die Wahl der Lebensmittel und die Ernährung der Bevölkerung? Welchen Stellenwert nimmt die Verbraucherinformation ein? Antworten liefert der BMEL-Ernährungsreport 2016.
A nfang des Jahres war es soweit: Bundesernährungsminister Christian Schmidt stellte in Berlin den Ernährungsreport 2016 vor. Er basiert auf einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben hatte. Trends und Entwicklungen.
Gesunde Ernährung spielt eine große Rolle
Gesunde Ernährung nimmt für viele Menschen einen hohen Stellenwert ein: Der überwiegende Teil der Befragten gibt an, dass sie sich im Alltag gesund ernähren. Im Gegensatz dazu steht jedoch die wachsende Zahl übergewichtiger Menschen, vor allem die hohe Zahl übergewichtiger Kinder. Laut BMEL liegt die Ursache hierfür in einem Wissens- und Kompetensdefizit hinsichtlich gesunder Ernährung. Zusätzlich fällt die Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu Senioren gering aus: 69 Prozent der Schüler entsorgen mindestens einmal wöchentlich Lebensmittel, 67 Prozent der Senioren hingegen verwendet die Reste erneut. „Diese Zahlen machen erneut deutlich, dass wir einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln so früh wie möglich fördern müssen“, erklärt Schmidt.
Gesunde Ernährung als Schulfach?
Die Mehrheit der Deutschen befürwortet staatliche Maßnahmen für eine gesunde Ernährung. Jedoch nicht in Form von Verboten und Gesetzen, sondern durch Schulunterricht und neutralen Informationen. Anhand der Umfrageergebnisse sieht sich Schmidt in seinen Forderungen nach einem entsprechenden Schulfach bestätigt: „92 Prozent der Befragten befürworten eine kindgerechte Aufklärung und verpflichtende Ernährungsbildung an Kitas und Schulen. Die Kultusminister sind aufgefordert, die Ernährungsbildung endlich als festen Bestandteil in die Lehrpläne und die Lehrerausbildung aufzunehmen, am besten als eigenes Schulfach. Mein Haus stellt hierzu bereits heute geeignete Lehr- und Informationsmittel zur Verfügung".
Verbraucherinformationen sind im Trend
Die Informationen rund um Lebensmittel sind bei den Deutschen gefragt. Dabei dienen nicht nur Smartphones und Internet dazu, Fragen zu stillen, sondern nach wie vor Etiketten und Siegel auf den Verpackungen. Das Ergebnis der Umfrage: 77 Prozent der Befragten sind mit den gegebenen Informationen zufrieden.
Forderung nach besserer Bezahlung der Landwirte
Weiterhin geht aus dem Bericht hervor, dass die Deutschen großes Vertrauen in die Lebensmittel setzen. Drei Viertel der Teilnehmer schätzen deutsche Produktionsbedingungen als gut ein. Als sicher gelten die Nahrungsmittel bei 77 Prozent der Teilnehmer. Und: „Optimistisch stimmt mich, dass sich 86 Prozent der von forsa Befragten für eine bessere Bezahlung für Bauern aussprechen. Die Bereitschaft, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben ist ein deutliches Signal, dass den Verbrauchern die Situation der Landwirte nicht egal ist“ erläutert Schmidt. „Ich betone seit langem: Unsere guten Lebensmittel müssen preiswert sein, dürfen aber nicht billig verramscht werden! Und der Weg vieler Landwirte, neue Vermarktungswege zu beschreiten, auf Regionalität, Qualität oder Bio zu setzen, geht in die richtige Richtung. Immer mehr Verbraucher honorieren das, auch das machen die Ergebnisse der Umfrage deutlich. Als Bundeslandwirtschaftsminister werde ich meinen Anteil dazu beitragen, gesetzliche Regelungen und Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass wirtschaftliche Landwirtschaft möglich bleibt in Deutschland“, betont Schmidt.
Alle weiteren ERgebnisse des Berichts finden Sie im Ernährungsreport 2016.
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