Das Willebrand-Jürgens-Syndrom ist die häufigste Gerinnungsstörung, die etwa bei einem Prozent der Bevölkerung auftritt. Starke und längere Menstruationsblutungen bei Mädchen und Frauen können Anzeichen für eine Erkrankung sein.
Das Willebrand-Jürgens-Syndrom ist eine Blutgerinnungsstörung, die in der Regel genetisch bedingt ist. Erworbene Formen sind beschrieben, aber sehr selten. Bei der Erkrankung ist die Bildung des von-Willebrand-Faktors beeinträchtigt, der für die Blutungsstillung verantwortlich ist.
Willebrand-Jürgens-Syndrom verursacht auch starke Blutungen
Das Wechseln des Menstruationsschutzes alle 1–2 Stunden oder eine vereinzelte Blutungsdauer von mehr als 7 Tage ist bei einigen Mädchen und Frauen während der Menstruation nichts Ungewöhnliches. Oft sind hormonelle Ursachen dafür verantwortlich. Deutsche Frauenärzte weisen jedoch darauf hin, dass verstärkte oder verlängerte Beschwerden bei der Monatsblutung auch auf das Willebrand-Jürgens-Syndrom hinweisen können. Vor allem, wenn zusätzlich Symptome des Willebrand-Jürgens-Syndroms beobachtet wurden.
Symptome sind uneinheitlich
Die Symptome des Willebrand-Jürgens-Syndrom sind nicht einheitlich und oft schwach ausgeprägt. Eine erhöhte Neigung zu Blutungen wie Nasen- oder Zahnfleischbluten oder längere heftige Nachblutungen nach Schnittwunden oder Operationen können Anzeichen für die Erkrankung sein. Auch eine verstärkte Neigung zu blauen Flecken kann auf das Willebrand-Jürgens-Syndrom hinweisen.
Erkrankung ist erblich bedingt
Die Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt. Das heißt, dass in der Regel nur Familienangehörige einer Generation von der Erkrankung betroffen sind. Bei den Nachkommen ist das Risiko für das Willebrand-Jürgens-Syndrom eher gering. Inwiefern ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung vorliegt, lässt sich also durch eine Befragung in der Familie oft klären.
Medikamentöse Therapie gleicht Mangel aus
Leiden Mädchen oder Frauen grundsätzlich an verstärkten und längeren Menstruationen, raten deutsche Frauenärzte zu einer professionellen Abklärung beim Gynäkologen. Dies gilt insbesondere dann, wenn bei den Betroffene seit der Kindheit allgemeine Symptome der Blutgerinnungsstörung beobachtet wurden. Der Arzt entscheidet dann, ob er ein Medikament verschreibt, dass den von-Willebrand-Faktor in großer Menge zur Verfügung stellt. Insbesondere nach Unfällen, Operationen oder bei der Geburt verhindert eine entsprechende medikamentöse Behandlung zu starke Blutungen und Komplikationen.
Quelle: Frauenärzte im Netz