Die Spermien von Rauchern weisen größere genetische Schäden auf als die von Nichtrauchern. Darauf verweisen Fachärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und berufen sich dabei auf eine aktuelle Studie.
„Spermien mit einer veränderten Gensubstanz können gesundheitliche Probleme beim Nachwuchs verursachen“, warnt Dr. Andreas Hellmann, Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg.
Gefahr für Missbildungen am Embryo
Die Analyse der Proteinzusammensetzung von Spermien bei Rauchern legt nahe, dass Zigarettenrauch zu Entzündungen im männlichen Fortpflanzungstrakt führt. Diese können mit einer verminderten Fähigkeit der Spermien einhergehen, die Eizelle zu befruchten. „Die biochemischen Veränderungen in den Samenzellen bei Rauchern sind der Studie zufolge so gravierend, dass sie (…) möglicherweise auch zu Missbildungen beim Embryo führen können“, betont Dr. Hellmann.
Darüber hinaus kann Nikotin bei Männern und bei Frauen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und die Erfüllung eines Kinderwunsches hinauszögern oder gänzlich behindern. Das zeigen frühere Studien. Behandlungen gegen Unfruchtbarkeit schlagen bei rauchenden Männer und Frauen zudem schlechter an.
Behandlungsmöglichkeiten für den Rauchstopp
Die Fachärzte fordern Raucher auf, nicht nur der eigenen Gesundheit zuliebe das Rauchen einzustellen. „Und zwar am besten so früh wie möglich“, betont Dr. Hellmann. Betroffenen Paaren besprechen am besten mit ihrem Arzt rechtzeitig über Selbsthilfemaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten zur Raucherentwöhnung. Insbesondere für Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Bronchitis (COPD) gibt es spezielle Tabakentwöhnungsprogramme.
Aktuelle Studie zur Funktionsfähigkeit von Spermien
Quelle: Lungenärzte-im-netz.de