Um den Sonnenschutz ranken sich viele Mythen. Die Folge ist, dass die meisten Eltern ihre Kinder viel zu lange, mit viel zu wenig UV-Schutz der Sonne aussetzen.
Regenschirm oder Sonnencreme – was nehmen Sie an einem schwülen, wolkenverhangenen Hochsommertag mit, wenn Sie mit Ihren Kindern das Haus verlassen? Tatsache ist, wer den Sonnenschutz vergisst, riskiert einen Sonnenbrand. Denn die Wolkendecke hält nur 20 bis 50 Prozent der gefährlichen UV-Strahlung zurück. Bei extremer Sonneneinstrahlung schützt nicht einmal der Schatten. Zwischen 11 und 16 Uhr sollten dann vor allem die Jüngsten in geschlossenen Räumen bleiben.
Nach zwei Stunden erlischt der Schutz
Die ideale Sonnencreme für Kinder ist mineralisch, wasserfest und weißt mindestens einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 auf. Dass ein Produkt mit LSF 30 dreimal so lange wirkt wie eines mit LSF 10 ist allerdings ein Irrtum. Cremes mit niedrigem LSF schirmen von Anfang an weniger UV-Strahlung ab. Außerdem gilt: spätestens nach zwei Stunden, Baden oder starkem Schwitzen ist Zeit zum Nachcremen, gleichgültig wie hoch der Lichtschutzfaktor ist.
Dick auftragen ausdrücklich erwünscht
Dick, lückenlos und gleichmäßig soll die Sonnencreme die gesamte unbekleidete Hautfläche bedecken. Sonst verfehlt sie ihre Wirkung. „Vergessen Sie nicht die Ohren, Hände, Füße, Schultern und den Nacken sowie die Lippen“, rät der Kinder- und Jugendarzt Dr. Ulrich Fegeler. Ein Sonnenhut mit Krempe sowie eine Sonnenbrille runden die Schutzausrüstung ab.
Nicht zu lange im Wasser bleiben
Wasser schützt nicht vor der gefährlichen UV-Strahlung. Ganz im Gegenteil – die reflektierende Wasseroberfläche verstärkt den schädlichen Effekt. Hinzu kommt, dass angeblich wasserfeste Produkte nur zeitlich begrenzt wirken. „Nach etwa 40 Minuten im Pool haben diese Cremes etwa die Hälfte ihrer Wirksamkeit eingebüßt“, warnt Dr. Fegeler und empfiehlt: „Lassen Sie Kinder nicht zu lange im Wasser bleiben.“
Quelle: Kinder- und Jugendärzte im Netz