Alkohol und Medikamente vertragen sich oft nicht. Die Wechselwirkungen sind vielfältig. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte während einer Arzneimitteltheapie ganz auf Alkohol verzichten. Dazu rät die Bayrische Landesapothekenkammer.
In kleinen Mengen erlaubt
Alkohol kann beispielsweise die Wirkung von Psychopharmaka wie Beruhigungsmittel oder Antidepressiva steigern. Arzneimittel gegen Allergien können durch die Kombination mit Alkohol unter anderem zur Fahruntüchtigkeit führen. Wer jedoch auf ein Glas Wein oder Bier nicht verzichten will, sollte sich unbedingt in der Apotheke vor Ort nach möglichen Wechselwirkungen erkundigen. „In vielen Fällen sind geringe Mengen Alkohol ab und zu vertretbar“, erklärt Volker Schmitt von der Bayrischen Landesapothekenkammer.
Gehemmter Alkoholabbau
Allerdings können Medikamente selbst zu einer Alkohol-Unverträglichkeit führen. „Alkohol wird normalerweise in der Leber über die Zwischenstufe Acetaldehyd abgebaut. Einige Arzneimittel hemmen dessen weiteren Abbau. Die Folge können Übelkeit, Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck und Herzklopfen sein“, warnt Schmitt. Dies gilt vor allem für Patienten, die bestimmte Antibiotika oder Medikamente gegen Pilzinfektionen einnehmen. Diese vertragen selbst kleine Mengen Alkohol schlecht.
Alkohol in Arzneimitteln
Alkohol steckt als Hilfsstoff in vielen Medikamenten, zum Beispiel als Lösungsmittel für pflanzliche Extrakte oder zur Konservierung. Mittlerweile ist in mehr als 18.000 Arzneimitteln Alkohol enthalten. „Wer wegen einer Lebererkrankung oder einer Alkoholkrankheit ganz auf Alkohol verzichten muss, sollte sich in der Apotheke zu alkoholfreien Alternativen beraten lassen. Das gilt auch für Patienten, die regelmäßig größere Mengen von hochprozentigen Zubereitungen trinken“, erklärt Schmitt abschließend.