Zu wenig Schlaf kann die Entwicklung verschiedener Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder der koronaren Herzkrankheit fördern. Davor warnt der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).
Gesundheitliche Folgen von Schlafmangel
Wer zu wenig schläft, riskiert Augenringe und Konzentrationsschwierigkeiten. Doch nicht nur das Aussehen und die Gedächtnisleistung leiden, Schlafmangel kann sich auch negativ auf die Gesundheit auswirken. Besonders betroffen ist der Stoffwechsel. Durch chronischen Schlafmangel verschlechtert sich der Kohlenhydratstoffwechsel, der Blutzucker steigt und die Hormonproduktion gerät durcheinander. Dies trägt zur Entwicklung oder Verschlechterung eines metabolischen Syndroms bei, einer Kombination aus verschiedenen Krankheiten und Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zum Beispiel Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes.
Verschiedene Studien belegen diese Gefahren. So ergab eine Untersuchung aus Frankreich mit über tausend Teilnehmern, dass Menschen, die regelmäßig nicht mehr als 5 Stunden pro Nacht schlafen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. In einer anderen Studie aus den USA zeigte sich, dass Schlafmangel die Empfindlichkeit gegenüber Insulin senken kann und damit das Risiko erhöht, an Diabetes zu erkranken.
Qualität des Schlafs ist ausschlaggebend
„Ist das Schlafdefizit nur vorübergehend, kann der Körper das wieder ausgleichen. Wer allerdings ständig zu wenig schläft, dürfte seiner Gesundheit dauerhaft schaden und muss mit bleibenden Stoffwechselentgleisungen rechnen“, warnt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI.
Schlafmediziner raten, mindestens 7 bis 8 Stunden pro Nacht zu schlafen. Ein „normales“ Schlafmaß gibt es allerdings nicht. Denn zum einen ist der Schlafbedarf erblich bedingt, zum anderen ist das individuelle Schlafbedürfnis von der Qualität des Schlafs abhängig. „Wichtig ist vor allem, dass man seinen Schlaf als erholsam empfindet“, betont Wesiack.