Kinder, die schnell gestresst sind, haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht. Denn sie essen auch, wenn sie keinen Hunger haben. Um ihr Gewicht im Zaum zu halten, sollten betroffene Kinder lernen mit Stress umzugehen, raten US-amerikanische Forscher.
Essen ohne Hunger
Wissenschaftler aus den USA luden 43 Kinder mit ihren Eltern zum Stresstest ein. Die Kinder waren im Alter zwischen fünf und neun Jahren. Jedes Kind trug einmal etwas vor und hatte eine Matheaufgabe zu lösen. Vor und während der beiden Herausforderungen ermittelten die Forscher den Kortisolspiegel im Blut der Kinder, der den Stresspegel anzeigt.
Nach einer gemeinsamen Mahlzeit hatten die Kinder noch einige Zeit zur freien Verfügung. Spielzeuge, Snacks und zahlreiche Aktivitäten standen bereit. Durchschnittlich verzehrten die Kinder nach der Hauptmahlzeit noch Snacks mit einem Energiewert von 250 Kilokalorien. Während einzelne Kinder nur selten zu den Naschereien griffen und über 20 Kilokalorien nicht hinauskamen, ließen andere es sich schmecken. Sie verzehrten bis zu 700 Kilokalorien in Form von Snacks – auch dann, wenn sie bei der gemeinsamen Mahlzeit angegeben hatten keinen Hunger mehr zu haben.
Gestresste Kids naschen öfter
Die Forscher stellten einen Zusammenhang fest: Kinder, deren Kortisolpegel stark angestiegen war, langten bei den Snacks am ordentlichsten zu. Auch ihr Body-Mass-Index (BMI) war höher. Die Kinder mit dem höchsten BMI erholten sich nur mühsam vom Stress, denn ihr Kortisolwert senkte sich am langsamsten.
In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler erforschen, warum Stress und Essverhalten zusammenhängen. Die Experten empfehlen, übergewichtigen Kindern zu lernen, wie sie besser mit Stress umgehen können. Das soll dem Stressessen Einhalt gebieten.