Leichte Anfälle von Herzrasen lassen sich manchmal durch Tricks stoppen. Dr. med. Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) erklärt, wie Betroffene sich richtig verhalten und wann ein Arzt gerufen werden muss.
Massage für den Nerv
Treten leichte Anfälle von Herzrasen ohne erkennbare Ursache auf, gibt es Mittel und Tricks den Puls zu beruhigen. „Durch Reizung bestimmter Druck-Rezeptoren lässt sich der Herzschlag unter Umständen wieder normalisieren“, erklärt Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK. „Betroffene können zum Beispiel mit Mittel- und Zeigefinger eine Stelle am Hals leicht massieren, an der man den Pulsschlag spürt. Das stimuliert den Karotissinusnerv, der den Blutdruck in den Halsschlagadern misst. Dadurch lässt sich die Herzschlagfrequenz möglicherweise absenken und so der Anfall stoppen. Da infolge der Massage auch der Blutdruck sinken kann, sollte man diese Methode allerdings nur im Sitzen oder Liegen vornehmen“, rät der Experte.
Den Druck erhöhen
Nicht die feine Art, doch manchmal ebenso hilfreich: Rülpsen. Aufstoßen lässt sich oft herbeiführen, indem man schnell ein kaltes, kohlensäuriges Getränk trinkt. Beim Aufstoßen erhöht sich der Druck im Brust- und Bauchbereich vorübergehend, was das Herzrasen beenden kann. „Eine andere Möglichkeit wäre, sich wie beim Tauchen zum Druckausgleich die Nase zuzuhalten, dann bei geschlossenem Mund Luft in die Nase zu pressen und den Druck einige Sekunden aufrecht zu erhalten“, führt Dr. Smetak aus. Auch hier kann der vorübergehende Druckanstieg das Herzrasen stoppen.
Bei Schwindel Notarzt rufen
Bleibt der Puls erhöht, sollten Betroffene einen Arzt rufen. Anhaltendes Herzrasen ist gefährlich, da bei Herzrasen nicht ausreichend Blut durch den Körper gepumpt wird. „Im schlimmsten Fall wird daraus ein Kammerflimmern mit Pulsraten von über 300 Schlägen pro Minute, das ohne sofortige Behandlung tödlich verlaufen kann. Deshalb muss bei längeren Anfällen von Herzrasen oder wenn Symptome wie Schwäche oder Schwindel hinzukommen, unbedingt ein Arzt gerufen werden“, betont Dr. Smetak.