Hypnose lindert Schmerzen, reduziert die psychische Belastung einer OP und fördert die Genesung nach chirurgischen Eingriffen – zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern aus Jena und Bern.
Auch Selbsthypnose möglich
Die Forscher werteten über 30 Einzelstudien mit insgesamt etwa 2600 Studienteilnehmern aus. Alle Probanden hatten eine Operation oder einen schmerzhaften Eingriff hinter sich, zum Beispiel eine Herz-Bypass-Operation oder eine behandlungsbedürftige Brandverletzung. Die Probanden widmeten sich vor, während oder nach dem Eingriff zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie der Hypnose. „Die Hypnose wurde in den meisten Studien von einem anwesenden Therapeuten durchgeführt, aber auch in Selbsthypnose mit Hilfe einer CD, und dauerte meist 30 – 60 Minuten“, weiß Susan Tefikow, Psychologin am Uniklinikum Jena.
Hypnose reduziert Ängste und Stress
Die Hypnose zielt auf Veränderungen in der subjektiven Wahrnehmung und im Verhalten der Patienten ab. Medizinische Eingriffe setzen viele Menschen unter Stress oder rufen Angst hervor. Die Hypnose unterstützt den Patienten beim Entspannen. „Unsere Analyse zeigt, dass Hypnose die Patienten bei der Bewältigung stressreicher Operationen oder schmerzhafter Eingriffe effektiv unterstützen kann. Dies kam nicht nur in den Einschätzungen der Patienten zum Ausdruck, sondern war auch an objektiven klinischen Kriterien messbar“, fasst Mitautorin Dr. Jenny Rosendahl die Studienergebnisse zusammen. So benötigen Patienten mit einer Hypnosetherapie zum Beispiel durchschnittlich weniger Schmerzmedikamente als Patienten ohne eine solche Behandlung. Weitere Studien sollen besonders geeignete Hypnoseformen und Patientengruppen identifizieren sowie die Wirksamkeit der Hypnose in der Medizin weiter untermauern.