Hinter einem Seitensprung steht oft Unzufriedenheit in der Beziehung. Ein weiterer möglicher Grund ist Schlafmangel. Verantwortlich dafür ist ein Glukose-Mangel in einem Hirnareal, das die Selbstbeherrschung steuert. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus Washington.
Gehirn steuert Selbstbeherrschung
Der präfrontale Cortex ist der Bereich des Gehirns, der unter anderem für die Selbstbeherrschung und die emotionale Bewertung von Handlungen zuständig ist. Die Funktion dieses Hirnareals hängt vom Glukose-Spiegel im Körper ab. Bei einem Schlafdefizit reduziert sich der Gehalt an Glukose. Die Folge ist mangelnde Selbstkontrolle. Dann kommt es zu irrationalen Entscheidungen und es fällt schwerer, Versuchungen zu widerstehen.
„Schlaf‘ noch einmal drüber“
Die Sexualtherapeutin Gabriele Maurer-Waitschacher vom Institut für Sexualtherapie in Kärnten erklärt: „Das Ergebnis ist durchaus glaubwürdig. Schlafentzug wird beispielsweise auch als Foltermethode angewandt, um Geständnisse von mutmaßlichen Tätern zu bekommen. Wenn jemand an Schlafentzug leidet, kommt es oft zu Gereiztheit, Aggression sowie Über- und Unterbewertung von Schmerzempfinden.“
Nicht umsonst heißt es auch oft „Schlaf noch einmal drüber“, wenn wichtige Entscheidungen anstehen. Die Ruhephase verschafft Distanz zur Situation und hilft, die richtige Entscheidung zu treffen.