Wer aktuell aus dem Fenster schaut, möchte am liebsten in wärmere Gebiete flüchten. Das klappt am einfachsten per Flugzeug. Für Menschen mit chronischen Erkrankungen, die fliegen wollen, hat Dr. Ursula Marschall hilfreiche Tipps parat.
Nach OP Erholungsphase beachten
Das Flugzeug ist oft der schnellste Weg – und für die meisten Menschen gesundheitlich völlig unproblematisch. „Wer jedoch gesundheitlich eingeschränkt ist oder an chronischen Erkrankungen leidet, sollte vor einem Flug mit seinem Arzt sprechen“, rät Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER GEK. Vor allem nach kürzlich erfolgten Operationen ist dies ratsam. „Die Erholungsphase nach chirurgischen Eingriffen ist unterschiedlich lang und hängt unter anderem von der Art des Eingriffs und der verwendeten Technik ab“, erklärt die Expertin.
Bei Asthma und COPD viel trinken
Auch für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma kann ein Flug beschwerlich werden. Die niedrige Luftfeuchtigkeit an Bord erschwert das Atmen. Zusätzlich sinkt mit zunehmender Höhe der Sauerstoffanteil und der Luftdruck nimmt ab. In der Kabine eines Flugzeuges herrscht ein Luftdruck wie auf Bergen von 2000 bis 2400 Metern Höhe. „Grundsätzlich spricht bei Asthmatikern aber nichts gegen Fliegen“, betont Dr. Marschall. Sie empfiehlt Betroffenen, Notfallmedikamente bereit zu halten und viel zu trinken, um die Schleimhäute in den Atemwegen feucht zu halten.
Diabetes: Unterzuckern vorbeugen
Ein Flug ist aufregend und oft mit einer Zeitverschiebung verbunden. Bei Menschen mit Diabetes kann dies zum Unterzuckern führen. Die Medizinerin rät Diabetikern, Messgerät und Spritzen im Handgepäck mitzuführen. Um Spritzen und Insulin durch die Sicherheitskontrollen zu bekommen, benötigen Patienten eine ärztliche Bescheinigung. Auch ein Müsliriegel oder ein Stück Traubenzucker sollte griffbereit sein, um einem Abfall des Blutzuckerspiegels entgegen wirken zu können.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen lässt sich die Flugtauglichkeit nicht immer eindeutig feststellen, da die Beschwerden sehr vielschichtig sind. Hier gilt die grundsätzliche Empfehlung für alle chronisch Kranken: „Im Zweifelsfall immer vorher den Arzt fragen.“