Tauchen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auch Menschen mit Asthma können die Unterwasserwelt erkunden, wenn sie mögliche Gefahrenquellen berücksichtigen und ihr Asthma unter Kontrolle ist. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover hin.
Kälte begünstigt Asthmaanfall
„Die chronisch entzündeten Atemwege von Asthmatikern reagieren überempfindlich nicht nur auf Allergene wie Pollen und Tierhaare oder chemische Auslöser, sondern auch auf Kälte“, erläutert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS. Deshalb ist beim Tauchen Vorsicht geboten. Je tiefer es geht, desto stärker kühlt die komprimierte Atemluft in den Druckflaschen ab. „Kalte Luft allerdings kann bei Asthmatikern eine heftige Verengung der Atemwege, also einen Asthmaanfall auslösen. Auch wenn der Patient in zunehmender Tiefe über die Haut zu stark auskühlen sollte, kann dieses Problem aufkommen“, warnt Prof. Morr.
Atemnot vorbeugen
In größerer Tiefe verdichtet sich auch die Luft stärker als nahe der Wasseroberfläche. Das bedeutet: Der Atemwiderstand nimmt zu und das Atmen strengt mehr an. Dies kann bei Asthmatikern zu Luftnot führen. „Um Atemnot und Panik unter Wasser zu vermeiden, sollten Asthmatiker daher generell nicht in großen Tiefen tauchen und grundsätzlich niemals tiefer, als es ihnen psycho- und physiologisch gut tut“, rät der Experte. Als Richtwert gilt eine Maximaltiefe von 20 Metern. Um Atemnot vorzubeugen, hilft es vor dem Tauchgang einen bronchienerweiternden Hub aus dem Inhalationsgerät zu nehmen.
Zusätzlich empfiehlt Prof. Morr: „Wird ein Tauchurlaub geplant, sollten Asthmatiker bei ihrem Facharzt die Lungenfunktion überprüfen lassen. Besonders wichtig ist natürlich auch, dass sie ihre entzündungshemmenden Medikamente regelmäßig einnehmen, um ihr Asthma medikamentös unter stabiler Kontrolle zu halten.“