Sie lindern Halsschmerzen und tun der Verdauung gut: Kräutertees – allen voran die Klassiker Pfefferminze, Fenchel und Kamille. Vor übermäßigem Genuss sollte man sich allerdings hüten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fand heraus, dass Kräutertees gesundheitsschädigende Pflanzenstoffe enthalten – so genannte Pyrrolizidinalkaloide.
Tees auf Herz und Nieren getestet
Im Rahmen eines Forschungsprojektes untersuchten Experten des BfR 221 verschiedene handelsübliche Kräutertee- und Teeproben sowie Teedrogen aus dem deutschen Einzelhandel auf den Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden. Sie testeten Babyfencheltee, Fencheltee, Kamillentee, Kräutertee, Pfefferminztee, Brennnesseltee und Melissentee. Grüner Tee, Roibuschtee und schwarzer Tee blieben wegen zu geringer Probenzahl unberücksichtigt.
Kräutertee in Maßen trinken
Die Forscher stellten fest, dass die Belastung der getesteten Kräuterteesorten mit Pyrrolizidinalkaloiden den zugelassenen Grenzwert überschreitet. Das BfR hält ausreichende Kontrollen in entsprechenden Produkten seitens der Wirtschaftsbeteiligten für notwendig. Die Lebensmittelüberwachung sollte Kontrollen hinsichtlich potenzieller PA-Gehalte von Kräutertee- und Teeproben durchführen.
Für Teetrinker bedeutet dieser Fund kein Grund zum Verzicht: Trotz der in Einzelfällen unerwartet hohen Gehalte in den Proben ist eine akute Gesundheitsschädigung bei normalem Konsum für Erwachsene und Kinder unwahrscheinlich. Kindern, Schwangeren und Stillenden rät das BfR allerdings vom längerfristigen Verzehr hoher Mengen von Kräutertee mit hohen PA-Gehalten ab.