Mit Beginn eines neuen Schuljahrs startet regelmäßig auch das große Krabbeln an Grundschulen und Kindergärten. Dann heißt es: Schnell handeln, damit die Parasiten nicht ganze Gruppen befallen.
Kleine Mitbewohner: Harmlos, aber unangenehm
Im Spätsommer haben Kopfläuse Hochsaison. Die winzigen Parasiten leben im Haar und ernähren sich vom Blut der Kopfhaut. "Der Befall ist gesundheitlich ungefährlich, weil die Kopflaus als Krankheitsüberträger keine Bedeutung hat", weiß Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Dennoch ist eine Behandlung nötig. Denn die Bisse der Läuse in die Kopfhaut führen zu starkem Juckreiz.
"Wenn Kinder aus den Ferien zurück sind und beim Spielen oder Toben die Köpfe zusammenstecken, haben es die Tiere leicht, von Kopf zu Kopf zu wandern", mahnt Petzold. Eltern sollte deshalb gerade zu Schulbeginn das Verhalten ihres Nachwuchses genau beobachten. Sobald Kinder sich vermehrt am Kopf jucken, besteht Verdacht auf Läuse. Eltern sollten die Haare ihres Nachwuchses dann genau untersuchen. "Die beste Methode ist, das Haar mit einem Kamm zu scheiteln und dann streifenweise die ganze Kopfhaut mit einer Lupe abzusuchen. Besonders gründlich sollten dabei die Stellen an den Schläfen, um die Ohren und im Nacken kontrolliert werden", empfiehlt Petzold.
Verschiedene Wege zur lausfreien Zone
Bei einem möglichen Läusebefall sind Eltern verpflichtet, die Schule bzw. den Kindergarten zu informieren. Es sollte sofort eine Behandlung erfolgen. Als Mittel gegen Läuse eignen sich insektizidhaltige Präparate, die als Nervengift wirken. Eine milde Alternative sind insektengiftfreie Produkte, die physikalisch wirken und auf Silikonen basieren. Diese Substanzen dringen in die Atemöffnungen der Läuse ein, sodass die Parasiten ersticken. "Egal für welche Methoden Eltern sich entscheiden, wichtig ist, dass sie sich genau an die Angaben des Herstellers halten", betont Petzold. Die Expertin empfiehlt, das Haar regelmäßig mit einem speziellen Läusekamm auszukämmen. Diese gibt es in Apotheken.
Gezielt vorbeugen
Damit es nach erfolgreicher Behandlung nicht zu einem erneuten Befall kommt, rät Petzold:
- Alle Kontaktpersonen des infizierten Kindes, zum Beispiel Familienmitglieder, Freunde, Lehrer oder Erzieher, sollten sich auf Läuse untersuchen und wenn nötig behandeln lassen, da sonst eine erneute Ausbreitung der Kopfläuse droht.
- Kleidung, Bettwäsche und Handtücher in der Waschmaschine bei 60 Grad waschen.
- Dinge, die sich nicht heiß waschen lassen, für zwei bis vier Wochen luftdicht verpacken und bei Raumtemperatur aufbewahren. So hungern die Larven aus. Alternativ die eingepackten Sachen bei minus 10 Grad für zwei Tage in das Gefrierfach legen.