Eine Schwangerschaft verläuft bei Frauen mit Rheuma öfter problematisch als bei gesunden Frauen. Das verunsichert viele betroffene Frauen. Doch die meisten Frauen mit Rheuma müssen auf eigene Kinder nicht verzichten, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).
Medikation genau beachten
Mehr als 20 Prozent der Frauen mit rheumatoider Arthritis (RA) – der häufigsten entzündlich rheumatischen Erkrankung – erhalten die Diagnose vor dem ersten Kind. „Die meisten Frauen mit Rheuma müssen auf Kinder aber nicht verzichten", sagt die Rheumatologin Dr. med. Rebecca Fischer-Betz vom DGRh-Arbeitskreis ‚Schwangerschaft und rheumatische Erkrankungen‘. Der Zeitpunkt einer Schwangerschaft sollte jedoch gut geplant sein: „Wir empfehlen eine Phase, in der die Erkrankung stabil ist."
Wichtig ist, die Medikation regelmäßig zu überprüfen. Schwangere dürfen bestimmte Medikamente gegen Rheuma während der Schwangerschaft nicht einnehmen, da sie das Risiko für kindliche Fehlbildungen erhöhen. Ein Rheumatologe hilft schwangeren Frauen mit Rheuma dabei, Nutzen und Risiken der einzelnen Arzneimittel abzuwägen und gegebenenfalls auf ein anderes Medikament umzustellen. „Je besser Frauen mit Rheuma medikamentös eingestellt sind, desto weniger Erkrankungsschübe und Komplikationen erleben sie in der Schwangerschaft", weiß Fischer-Betz.
Regelmäßige Kontrollen
Auch bei Patientinnen mit Systemischem Lupus Erythematodes (SLE), der so genannten Schmetterlingserkrankung, ist das Risiko für Fehlgeburten, Schwangerschaftsvergiftungen und Frühgeburten etwa drei Mal höher als bei gesunden Frauen. „Bei 30 bis 40 Prozent treten während einer Schwangerschaft Krankheitsschübe auf", warnt Fischer-Betz. Betroffene sollten deshalb eine Schwangerschaft besonders sorgfältig planen und einen Zeitraum wählen, in der die Erkrankung nicht aktiv sei, empfiehlt die Rheumatologin. Während der Schwangerschaft seien regelmäßige Kontrollen bei einem Rheumatologen notwendig.