Sommerinfekte dauern länger und plagen einen heftiger als Erkältungen im Winter. Amerikanische Mediziner erklären dies mit einer besonders hartnäckigen Virus-Gattung.
Enteroviren und Rhinoviren
Nicht nur der Winter ist die Hochsaison für Schnupfen, Husten und Halsweh: Sommererkältungen sind weit verbreitet. Sie werden von anderen Viren ausgelöst – den Enteroviren. Im Winter ist meist das Rhinovirus für laufende Nasen verantwortlich. Beide Virengattungen haben gemeinsam, dass sie sich mit Tröpfchen verbreiten, zum Beispiel durch Niesen, Husten oder verkeimte Oberflächen. Darum erwischt einen die Erkältung meist dort, wo viele Menschen zusammenkommen – in Schulen, bei Sportveranstaltungen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist im Sommer nicht anders als im Winter.
Erkältungen kommen und gehen
Der Unterschied besteht vielmehr in der Intensität der Erkältung. Im Winter stecken sich Menschen viermal so häufig an wie im Sommer. Vermutlich haben Winterviren ein leichteres Spiel, da das Wetter kalt ist, Sonnenlicht fehlt und die Abwehrkräfte der Menschen geschwächt sind. Allerdings vergehen die Infekte meist schnell.
Im Sommer geht es Erkälteten wesentlich schlechter, sie leiden oft unter grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen und Durchfall. Die Erkältungen dauern zudem oft länger. Laut US-amerikanischen Infektiologen sind die Sommerkeime zwischen Juni und Oktober aktiv. Klimatisierte Räume fördern das Eindringen der Viren, da sich die Blutgefäße beim Betreten der kalten Räume zusammenziehen. Dann wird das Gewebe weniger durchblutet und Keime, die sich vorher schon in der Nase oder im Mund-Rachen-Raum eingenistet haben, greifen die Zellen an und machen den Körper krank.
Egal ob Sommer oder Winter: Vor einer Erkältung schützt man sich am besten, indem man die Erreger von sich fernhält und seine Abwehrkräfte aktiv stärkt. Bewährte Vorbeugemaßnahmen sind eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, regelmäßiges Händewaschen und Wechselduschen.