Wenn es draußen nass und ungemütlich wird, ist ihre Zeit gekommen. Viren haben im Herbst und Winter Hochkonjunktur. Die Apothekerkammer Nordrhein erklärt, wie Sie am besten vorbeugen und was im Krankheitsfall hilft.
Viren lieben Kälte und Heizungsl uft
Erkältung und Grippe sind nicht dasselbe. Bei der Erkältung, auch als grippaler Infekt bezeichnet, treten Halskratzen, Husten und Schnupfen meist nacheinander auf. Die Grippe, von Experten Influenza genannt, dagegen äußert sich unerwartet mit Gliederschmerzen, hohem Fieber und Husten.
Egal, ob Erkältungs- oder Grippeviren, beide haben in der dunklen Jahreszeit leichtes Spiel. Durch Kälte und Nässe wird unsere Nasenschleimhaut schlechter durchblutet, das schwächt das Immunsystem. Außerdem halten wir uns jetzt meist in überheizten und geschlossenen Räumen auf. Die warme Luft trocknet die Schleimhäute aus, Krankheitserreger haben freie Bahn. Die Keime lauern um uns herum in der Luft und sind von kleinsten Tröpfchen menschlichen Sekrets umgeben. Deshalb spricht man auch von der Übertragung durch Tröpfcheninfektion. Meist gelangen die Krankheitserreger durch Husten oder Niesen in die Luft oder über die Hände auf Türklinken, Haltegriffe und andere Gegenstände. Dort überleben sie mehrere Stunden. Umarmen und Händeschütteln überträgt die Keime direkt von Mensch zu Mensch.
Händewaschen und gesund ernähren
Zusätzlich zur Grippeimpfung helfen bestimmte Maßnahmen, den Virenattacken vorzubeugen. Waschen Sie im Herbst und Winter die Hände häufiger als sonst gründlich mit warmem Wasser und Seife. Unterwegs regelmäßig antibakterielle und keimabtötende Handgels verwenden. Eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf stärken die körpereigenen Abwehrkräfte. Regelmäßiger Sport kurbelt das Immunsystem zusätzlich an.
Hustenlöser und Nasenspray helfen
Und wenn Sie die Erkältung doch erwischt hat? Leichte Halsschmerzen sind meist die ersten Anzeichen. Lutschtabletten befeuchten die Schleimhäute und betäuben den Schmerz. Wenn die Nase läuft und die Nasenschleimhäute anschwellen, helfen Nasensprays. „Sie sollten jedoch nicht länger als fünf Tage angewendet werden, um eine Abhängigkeit zu vermeiden“, rät Lutz Engelen, Präsident der Apothekenkammer Nordrhein.
Bei schleimigem Husten ist ein Hustenlöser das Richtige. „Der Schleim muss abgehustet werden. Sonst droht eine schwere Bronchitis oder eine Lungenentzündung“, erklärt der Experte. Pflanzliche Medikamente mit Extrakten aus Efeu, Thymian, Schlüsselblume oder Eukalyptus unterstützen die Bronchien beim Abtransport des Schleims. Am Abend besser pflanzliche Hustenstiller mit Eibisch, Spitzwegerich oder Irisch Moos einnehmen, dann schlafen Sie besser durch. Hustenstiller sind auch bei trockenem Husten tagsüber die beste Wahl. Wenn Sie synthetische Hustenmittel verwenden, unbedingt mögliche Nebenwirkungen wie eingeschränktes Reaktionsvermögen beachten.
Kurieren Sie sich in jedem Fall richtig aus. „Sonst kann der Körper schwer erkranken. Insbesondere das Herz ist in Gefahr, da das Risiko von Herzmuskelinfektionen mit entsprechenden Schädigungen nie ausgeschlossen werden kann“, warnt Engelen.