Metallbausätze für Kinder und Jugendliche können erhebliche Mengen des allergieauslösenden Schwermetalls Nickel abgeben. Das fand das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) anhand eigener Untersuchungen heraus. Die Experten fordern verstärkte Kontrollen im Spielzeugbereich.
Eine Nickelallergie beschränkt die Lebensqualität
Nickel ist das Metall, das am häufigsten Allergien auslöst. Etwa 10 Prozent aller Kinder sind gegenüber Nickel sensibilisiert. Sie können bei Kontakt mit Nickel krankhafte Hautveränderungen entwickeln. Ein Kontakt ist im Alltag jedoch kaum zu vermeiden, da der Stoff in Lebensmitteln, Schmuck, Lederwaren, Farben oder Haushaltsprodukten enthalten ist. Damit kann eine Nickelallergie die Lebensqualität deutlich einschränken.
Deshalb ist die Freisetzung von Nickel aus Spielzeug im Leitfaden zur europäischen Spielzeugrichtlinie gesetzlich geregelt. In der Woche dürfen demnach bis zu 0,5 Mikrogramm Nickel pro Quadratzentimeter Spielzeug freigesetzt werden.
Metallbausätze zu hoch mit Nickel belastet
Im Rahmen des Bundesweiten Überwachungsplan (BÜP) 2012 untersuchte das BfR, wie viel Nickel Metallspielzeug bei längerem direktem Hautkontakt freisetzt. Die Forscher maßen stichprobenhaft die Nickelfreisetzung aus 168 Spielzeugen. Insgesamt überschritten 41 der 168 Spielzeuge den für die Nickelfreisetzung geltenden gesetzlichen Grenzwert.
Besonders auffällig waren Metallbaukästen. Bei 29 von 32 untersuchten Metallbausätzen war der gesetzliche Grenzwert für die Nickelfreisetzung aus Spielzeug überschritten. Die Forscher maßen Werte bis zu 400 Mikrogramm Nickel pro Quadratzentimeter Metallbausatz – erlaubt sind 0,5.
„Die gesetzlichen Grenzwerte für Nickel in Spielzeug müssen eingehalten werden“, fordert BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel: „Die Hersteller sind in der Pflicht!“ Das BfR empfiehlt verstärkte Kontrollen im Spielzeugbereich.